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Israel attackiert Iran – Aktien unter Druck, Rohölpreise +10%

Nach einem Flugzeugunglück in Indien geraten Boeing-Aktien unter Druck. In der Nacht auf Freitag hat Israel den Iran angegriffen, was ebenfalls die Märkte belastet. Die Rohölpreise steigen zweistellig, während der Franken als sicherer Hafen gesucht ist.

13. Juni 2025

Das hat sich ereignet

Unternehmen 

  • Boeing: Der Flugzeughersteller Boeing hat einen deutlichen Rücksetzer erlitten, nachdem ein Boeing 787 Dreamliner von Air India kurz nach dem Start in Indien abgestürzt ist – die Aktie verlor im Tagesverlauf rund 5 Prozent. Infolge dessen sind auch Zulieferer wie GE Aerospace (-2,3 Prozent) unter Druck geraten, da der Vorfall das Vertrauen in Boeings Erholung und Reputationsaufbau gefährdet.
  • Biontech/Curevac: Die an der Nasdaq gelistete Biontech kündigte die Übernahme des ebenfalls an der Nasdaq gelisteten Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac in einem rund 1,25 Milliarden US-Dollar schweren Aktientausch-Deal an, um seine Onkologie-Pipeline im Bereich mRNA-Therapien weiter auszubauen. Die Übernahme soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und markiert einen weiteren strategischen Schritt Biontech nach der kürzlich angekündigten Milliardenpartnerschaft mit Bristol Myers Squibb. 

Märkte / Konjunktur 

  • Israelischer Angriff auf Iran: Ein israelischer Luftangriff auf iranisches Territorium setzt die Finanzmärkte am Freitag unter Druck: der Nikkei verliert aktuell 1,3 Prozent und der Hang Seng 0,8 Prozent. Aktienfutures signalisieren eine Fortsetzung in Europa: Die US-S&P-500-E-Minis fallen aktuell um 1,7 Prozent, Nasdaq-Futures um 1,8 Prozent und Euro-Stoxx-50-Futures um 1,6 Prozent. Gleichzeitig schiessen die Ölpreise mehr als 10 Prozent nach oben. Angesichts der Unsicherheit suchen Anleger Zuflucht im Schweizer Franken, wodurch der US-Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit 2011 bei 0,8056 Franken fiel, bevor er sich leicht auf 0,8093 erholte.
  • Israel-Iran-Konflikt: Israel hat mit einer grossangelegten Militäraktion überraschend Ziele im Iran angegriffen, darunter das Atomzentrum in Natanz. Ministerpräsident Netanyahu kündigte an, die Offensive werde sich über mehrere Tage erstrecken. Irans oberster Führer drohte bereits mit „harter Vergeltung“. Die USA betonten, sie seien weder direkt beteiligt noch hätten sie logistische Hilfe geleistet, doch Präsident Trump berief unmittelbar eine Krisensitzung ein.
  • US-Erzeugerpreise: Der US-Erzeugerpreisindex (PPI) für Mai fiel erneut schwächer aus als erwartet: Sowohl die Gesamt- als auch die Kernrate stiegen lediglich um 0,1 Prozent zum Vormonat. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der Kernrate für Güter ohne Energie und Lebensmittel – ein Signal, dass sich der Preisauftrieb trotz bevorstehender Zölle nicht beschleunigt, was die Chancen auf eine Fed-Zinssenkung im September erhöhen könnte.

Das passiert heute

  • DE - Verbraucherpreisindex (VPI): Um 08.00 Uhr wird der VPI in Deutschland für den Monat Mai veröffentlicht. Erwartet werden 2,1%. Im April betrug der Wert 2,1%.
  • USA - Inflationserwartung: Um 16.00 Uhr wird von der Universität Michigan die Inflationserwartung für Juni bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um die zu erwartende prozentuale Preisveränderung für Waren und Dienstleistungen in den kommenden 12 Monaten. Der Wert für den Monat Mai betrug 6,6%.
  • Eurozone - Handelsbilanz: Die EZB veröffentlicht um 11.00 Uhr ihre Handelsbilanz. Diese umfasst die monatlichen Transaktionen aller Waren und Dienstleistungen, die ins Ausland exportiert bzw. vom Ausland importiert werden. Für den Monat April liegt die Prognose bei einem Überschuss von 18,2 Milliarden Euro.