Geldanlagen

ETF-Studie: So unterscheiden Sie gute von schlechten Fonds

Jedes Jahr kommen so viele ETF heraus, dass es für Anleger immer komplexer wird, die richtigen auszuwählen. Eine neue VZ-Studie schafft Übersicht im ETF-Markt.

Manuel Rütsche
Leiter Asset Management
Publiziert am
20. Mai 2025

ETF gehören zu den beliebtesten Anlagen, darum wächst das Angebot rasant. Allein 2024 kamen in der Schweiz 185 dazu. Damit sind an der Schweizer Börse rund 2000 ETF kotiert. Die Vielfalt eröffnet einerseits Chancen, andererseits bringt sie auch neue Herausforderungen mit sich. Viele Anlegerinnen und Anleger fragen sich daher, wie sie in dieser Flut noch den richtigen ETF finden sollen.

Studie

ETF-Marktstudie 2025

Jedes Jahr kommen so viele neue ETF heraus, dass es für Anleger immer schwieriger wird, die richtigen auszuwählen. Die Studie des VZ zeigt auf, wie man gute von schlechten ETF unterscheiden kann.
 

Dazu kommt, dass immer mehr ETF nicht mehr einfach, günstig und transparent sind, sondern teuer und komplex. Denn mit dem Wachstum hat auch die Produktvielfalt zugenommen. So bilden beispielsweise verschiedene ETF einen Index nicht mehr im ursprünglichen Sinn passiv ab, sondern gehen aktive Wetten ein, um den Markt zu schlagen. Oder sie sind so konstruiert, dass ihr Kurs bei einer negativen Marktrendite steigt – und umgekehrt. 

Die Anlage-Experten des VZ haben den Schweizer ETF-Markt in einer neuen Studie detailliert analysiert. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:

Passiv vs aktiv

Klassische ETF bilden ihren Börsenindex 1:1 ab. Darum erzielt man damit die Marktrendite – man gewinnt oder verliert also immer gleich viel wie der Markt. Für die meisten Anlegerinnen und Anleger ist das sinnvoll. Besonders viele neue ETF werden allerdings von einem Fondsmanagement aktiv verwaltet – mit dem Ziel, den Markt zu schlagen. Dieses Ziel verfehlen die meisten deutlich: 2024 schnitten viele aktive ETF schlechter ab als passive (siehe Tabelle)
 

Günstig vs teuer

Die Gebühren liegen im Schnitt bei rund 0,3 Prozent. Ein Drittel der Anbieter verlangt deutlich mehr, teilweise bis zu 0,9 Prozent. Selbst bei ETF mit dem gleichen Vergleichsindex können die Gebühren stark variieren. Das zeigt sich beispielsweise beim MSCI World: Das teuerste Produkt ist 5x teurer als der günstigste ETF.

ETF, die als aktiv beworben werden, gehören zu den teuersten. Bei diesen Produkten ändert ein Fondsmanager durch Zu- und Verkäufe von Wertschriften die Zusammensetzung des Fonds laufend. Dieser zusätzliche Aufwand ist der Grund, weshalb die Kosten bei aktiven ETF höher sind. Das ist nicht gerechtfertigt, wenn den hohen Gebühren keine entsprechende Mehrrendite gegenübersteht.

Klassisch vs. Themen

Bei den Neulancierungen gibt es neben aktiven ETF zwei weitere Trends: ESG-ETF und Themen-ETF. Insbesondere bei den Themenprodukten liessen sich höhere Gebühren und tiefere Renditen beobachten.

Die Studie zeigt: Gerade interessante Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Robotik sind bei ETF zu einem grossen Markt geworden. Die Fonds wollen das Potenzial des jeweiligen Themengebiets nutzen. Doch damit gehen oft höhere Risiken und Kosten einher – was in den wenigsten Fällen belohnt wird: 2024 schafften es mehr als 80 Prozent der Themen-ETF nicht, den globalen Aktienmarkt zu übertreffen. Zudem sind die Themen oft kurzlebig – und mangels Nachfrage oder bei schwachen Renditen ist die Gefahr gross, dass diese ETF geschlossen werden.

Tipp: Passive ETF, die wenig kosten und die Risiken breit streuen, sind eine attraktive Option, um langfristig erfolgreich Geld anzulegen. Dabei sollten Sie nicht auf kurzfristige Trendprodukte setzen. Wer bereits investiert ist, sollte prüfen, welche ETF im Depot liegen. Gut möglich, dass sie überteuert sind oder die gewünschte Marktrendite nicht erreichen.

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