Chartanalyse
Trump sorgt mit neuen Strafzöllen für Unruhe an den Märkten: Am 2. April, dem «Liberation Day», will er Importzölle verschärfen – darunter 25 Prozent auf Autos und reziproke Zölle gegen Handelspartner. Die Börsen reagieren bereits nervös, das US-Konsumentenvertrauen ist auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren. Auch der S&P 500 spiegelt die angespannte Stimmung.

Autor: Andreas Paciorek / VZ Asset Management
Trump hat angekündigt, am 2. April, den er als «Liberation Day» deklariert, ein ganzes Paket an Strafzöllen auf Importe aus anderen Ländern zu verhängen. Dazu gehören bereits kommunizierte Zölle, wie beispielsweise 25 Prozent auf importierte Autos, aber auch reziproke Zölle gegen Länder, die US-Waren mit eigenen Zöllen belegen. Bereits im Vorfeld zeigen sich die Börsen und Konsumenten nervös. So ist beispielsweise das Conference Board US-Verbrauchervertrauen aktuell auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren und damit so getrübt wie seit der Corona-Pandemie nicht mehr. Ein Blick auf den S&P 500 verdeutlicht wiederum gut die Stimmung unter Anlegern.
Der wichtigste Index der Welt, der die 500 grössten, börsennotierten Unternehmen der USA umfasst, ist seit seinem Allzeithoch im Februar bis Mitte März um über 10 Prozent zurückgefallen, bevor um die 5500-Punkte-Marke, wo eine Aufwärtstrendlinie vom April-Tief in 2024 verläuft, ein Erholungsversuch einsetzte. Über die letzten zwei Wochen konnte sich der S&P 500 wieder bis an die 200-Tage-Linie um rund 5760 Punkte heranarbeiten, wo sich auch das 38-Prozent-Fibonacci-Retracement der Abstiegsbewegung vom Allzeithoch befindet. Von dort aus bildet sich aktuell eine Abprallbewegung nach unten.
Entscheidungszone
Genau zum Liberation Day befindet sich der Index somit in einer Entscheidungszone. Kann auf der Unterseite die Aufwärtstrendlinie und das Februar-Tief in der Zone zwischen 5500 und 5550 Punkten verteidigt werden? Dann könnte ein erneuter Versuch der Rückeroberung der 200-Tage-Linie starten, was einen Weg in Richtung des 78-Prozent-Fibonacci-Retracements um rund 6000 Punkte eröffnen würde. Sollten hingegen 5500 Punkte und vor allem auch 5400 Punkte nicht halten, könnte der Frühling noch etwas länger ungemütlich bleiben, mit potenziellen Kursen um 5000 Punkte.
Unabhängig davon, wie die erste Reaktion der Börsen ausfällt: Über einen längeren Zeithorizont hinweg haben sich Kursrückgänge stets als Möglichkeit erwiesen, den breiten Aktienmarkt nachzukaufen.
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