VZ-Analyse
Trotz attraktiver Dividendenpolitik drücken Zölle und ein anhaltend negativer Trend beim Aktienkurs auf die Stimmung der Pharmariesen.
Johnson & Johnson punktet operativ, kämpft jedoch mit US-Zöllen
Johnson & Johnson ist ein weltweit führendes Gesundheitsunternehmen mit Sitz in den USA, das den Fokus auf die Herstellung und den Vertrieb von Konsumgütern, pharmazeutischen Produkten und medizinischen Geräten legt. Das Unternehmen ist in zwei Geschäftsbereiche gegliedert: Innovative Medizin, die etwa 65 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, und MedTech, die etwa 35 Prozent beiträgt. Das wichtigste Medikament ist Darzalex, welches im Bereich der Onkologie zur Anwendung kommt.
Johnson & Johnson veröffentlichte kürzlich die Quartalszahlen und überzeugte mit Ergebnissen, die klar über den Erwartungen der Analysten lagen. So konnte der Umsatz auf Jahressicht um rund 5 Prozent und der Reingewinn um 67 Prozent zulegen. Besonders erfolgreich zeigte sich das Pharmaunternehmen im Bereich der Krebsmedikamente, insbesondere mit den Präparaten Darzalex sowie der Zelltherapie Carvykti, die deutliche Umsatzzuwächse verzeichneten. Trotz dieser positiven Geschäftsentwicklung musste Johnson & Johnson seine Jahresgewinnprognose aufgrund erhöhter Kosten durch US-Zölle auf Importe, insbesondere aus China und Mexiko, senken. Diese Belastungen wirken sich vor allem auf den Medizintechnik-Bereich aus. Um die langfristigen Auswirkungen der Zölle zu mindern und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen zu reduzieren, plant das Unternehmen erhebliche Investitionen in den Aufbau neuer Produktionskapazitäten in den USA. Gleichzeitig bestätigte Johnson & Johnson seine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik mit einer weiteren Erhöhung der Quartalsdividende, was die langfristig finanzielle Stabilität und Attraktivität des Unternehmens für Investoren unterstreicht.
Aus kurstechnischer Sicht verzeichnet das Gesundheitsunternehmen ein Verlust von rund 15 Prozent auf Dreijahressicht. Das Kurs-Gewinn Verhältnis (KGV) aktuell ist tief und für das laufende Geschäftsjahr liegt die Schätzung noch tiefer. Auf Seiten der Analysten dominieren Kauf- und Halteempfehlungen, während keine Empfehlung zum Verkauf zu Buche steht.
Pfizer erzielt wieder Gewinne, kämpft aber mit Medikamenten-Rückschlägen und nachhaltiger Kursschwäche
Auch Pfizer ist ein führendes US-Pharma- und Biotechnologieunternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln spezialisiert hat. Aufgeteilt ist Pfizer in die Sparten Biopharma und Business Innovation, wobei erstere nahezu für den Gesamtumsatz verantwortlich ist. Die Sparte Biopharma untereilt sich in die Bereiche der Grund- und Spezialversorgung sowie bei Johnson & Johnson Onkologie.
Pfizer hat im Februar 2025 seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2024 veröffentlicht und dabei einen Umsatzanstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnet. Während der Reingewinn im Vorjahr noch negativ war, beträgt dieser nun rund 2 Mrd. CHF. Der Gewinn je Aktie stieg auf 0,35 CHF, was auf stabilisierte COVID-19-Verkäufe, ein wachsendes Portfolio und geringere Ausgaben zurückzuführen ist. Im Jahr 2025 befindet sich Pfizer in einer Phase der strategischen Neuausrichtung. Nach dem Rückgang der COVID-19-bezogenen Umsätze fokussiert sich das Unternehmen verstärkt auf die Entwicklung neuer Medikamente, insbesondere im Bereich der Onkologie Zuvor hatte Pfizer versucht, im boomenden Markt für Abnehmpräparate mit der eigenen Adipositas-Tablette Danuglipron Fuss zu fassen. Aufgrund möglicher Leberschäden, die aus einer Studie hervorgingen, hat das Unternehmen jedoch die weitere Entwicklung gestoppt.
Der Kursverlauf der vergangenen drei Jahre spricht deutliche Worte. Knapp 60 Prozent des Wertes wurde eingebüsst und der Abwärtstrend bleibt seit Ende 2022 beständig. Positiv hingegen ist die Dividendenrendite, welche mit 7.5 Prozent sehr attraktiv ist. Dies dürfte neben dem tiefen KGV der Hauptgrund für die verhalten positive Stimmung der Analysten sein.
Quelle: Bloomberg
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