Aktien Schweiz
Der Schweizer Aktienmarkt hat nach seiner kurzen zweitägigen Verschnaufpause seine Aufwärtstendenz wieder aufgenommen. Die Titel von Lindt & Sprüngli sind nach den Zahlen besonders gefragt.
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat nach seiner kurzen Verschnaufpause an den vergangenen zwei Tagen am Dienstag seine Aufwärtstendenz wieder aufgenommen. Allerdings sollten Marktteilnehmer vor den am Nachmittag anstehenden ersten Inflationsdaten aus den USA nicht mit allzu grossen Ausschlägen rechnen, heisst es im Handel. So stehen zunächst die Produzentenpreise auf der Agenda. Noch gespannter dürften zur morgigen Wochenmitte die Konsumentenpreise beäugt werden. Etwas Unterstützung komme auch von Seiten der US-Staatsanleihen. Es sei positiv zu werten, dass die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen nicht weiter in Richtung der 5-Prozent-Marke "durchmarschiert" seien.
Mit Blick auf die US-Inflationsdaten mache sich allerdings eine gewisse Nervosität breit, denn es droht durchaus neues Ungemach. Sollten auch diese Daten wie der US-Arbeitsmarktbericht nicht wie erhofft ausfallen, könnten sich die Zinssenkungserwartungen weiter nach hinten schieben. "Derzeit sind Anleger gut beraten, ihre Anlageentscheidungen zu treffen, ohne auf die Unterstützung durch die US-Notenbank zu setzen", heisst es dazu von Händlern. Zudem gewinnt die Berichtssaison zunehmend Fahrt.
Der SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,50 Prozent auf 11'759,95 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,61 Prozent auf 1943,81 und der breit gefasste SPI um 0,57 Prozent auf 15'683,92 Zähler. Im SLI legen 27 Werte zu und 3 geben nach.
Lindt & Sprüngli (+5,7%) führen im SLI nach Jahreszahlen das Gewinnerfeld an. Der Schokoladehersteller hat mit seinem organischen Umsatzwachstum positiv überrascht und ist zuversichtlich für 2025. Die Bank Vontobel spricht in ihrem ersten Kommentar denn auch von einem "sehr robusten" Wachstum, das die Preismacht von Lindt unter Beweis stelle und zu weiteren Marktanteilsgewinnen geführt habe.
Mit etwas Abstand folgen Straumann (+1,6% auf 118,55 Fr.). Hier hat Vontobel zwar das Kursziel auf 155 Franken gesenkt, die Kaufempfehlung aber bekräftigt. Die zuständige Analystin führt ihren Schritt vor allem auf die jüngsten Währungs- und Marktentwicklungen zurück. Denn in puncto Profitabilität und Marktanteile traut sie dem Dentalimplantate-Hersteller weitere Zuwächse zu.
Auch Logitech (+2,3%) und Sonova (+0,9%) sind im Plus. Letztere sind nach Aussagen auf einer JPMorgan-Konferenz gefragt. Das Management bleibe zuversichtlich für alle vier Geschäftseinheiten und die Produkte-Akzeptanz sei hoch, heisst es in einem Kommentar der ZKB.
Aus dem Gesundheitsbereich sind ausserdem noch die Aktien von Alcon, Roche und Lonza mit Kursgewinnen von bis zu 1,1 Prozent gesucht. Gegen den Trend leichter notieren dagegen Sandoz (-0,2%) und Novartis (-0,1%). Sandoz hat im Rahmen der JPMorgan-Konferenz ebenfalls seine bisherigen Ziele nochmals bekräftigt. Novartis wird sich am Nachmittag auf dem Event äussern.
Im Vorfeld der am Abend nachbörslich anstehenden Zahlen steigen auch Partners Group (+0,9%) erneut an. Vergangene Woche hatten sie neben Roche und der UBS (+0,2%) zu den Favoriten der Investoren gezählt. Am Morgen nun erhöhte noch Goldman Sachs das Kursziel für den Vermögensverwalter. Partners Group sei gut positioniert, um 2025 insbesondere in den USA von den steigenden Aktivitäten im Bereich Privat Equity zu profitieren, lautete die Begründung.
In den hinteren Reihen klettern Temenos (+8,5%) nach überraschenden Quartalszahlen kräftig nach oben. Der Genfer Bankensoftwareproduzent konnte sowohl Umsatz als auch EBIT steigern und damit erstmals seit einem Jahr positiv überraschen. Dies erhöhe die Glaubwürdigkeit des angeschlagenen Unternehmens, hiess es am Markt.
Auch Idorsia (+9,4%) und Santhera (+8,6%) fallen mit Kursgewinnen auf. Das angeschlagene Biotechunternehmen Idorsia hat den Termin für die am Vortag angekündigte Anleihegläubigerversammlung auf Ende Februar festgelegt. Santhera hingegen erhielt auch in Schottland die Zulassung für sein Mittel zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie.
Derweil fallen Clariant (-1,0%) zurück. Der Chemiekonzern sieht sich mit einer Schadensersatzklage des Branchenriesen BASF konfrontiert.
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