Marktgespräch

Marktgespräch

Heute im Fokus: Banken, Halbleiter

Profi-Börsenhändler verraten jeden Morgen, welche Titel an der Schweizer Börse von besonderem Interesse sind.

4. Apr. 2025

Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.00 Uhr):

UBS (-4,0% auf 23,57 Fr.), JULUS BÄR (-4,2% auf 53,46 Fr.): Ertragsängste auch wegen rückläufigen Zinsen

Bei Schweizer Bankaktien wie jenen von UBS oder Julius Bär setzt sich die kursseitige Talfahrt der letzten Tage kurz vor dem Wochenende ungebremst fort. Neben der Angst vor möglichen Negativfolgen des neuen Strafzoll-Regimes der US-Regierung in Washington auf das Tagesgeschäft europäischer Banken drücken auch Ertragsängste bei diesen Valoren auf die Stimmung. Börsenbeobachtern zufolge stehen diese Ertragsängste einerseits im Zusammenhang mit den rückläufigen Aktienkursen und dem schwächeren US-Dollar. Beide drücken bei den Banken auf die Höhe der verwalteten Kundenvermögen und damit auf das künftige Ertragspotenzial. Andererseits sind die Zinsen seit der Einführung der Strafzölle deutlich gefallen. Rückläufige Zinsen wiederum sprechen für geringere Erträge aus dem Zinsdifferenzgeschäft. Bei nicht eben wenigen Banken trägt dieser Geschäftszweig bedeutend zum Ergebnis bei. Erste wertvolle Erkenntnisse erhofft man sich im hiesigen Handel von der Generalversammlung der UBS vom kommenden Donnerstag. Konkret dürfte die grösste Schweizer Bank voraussichtlich aber erst anlässlich der Quartalsergebnisveröffentlichung vom 30. April werden. Bis dahin heisst es: Warten. Wie Beobachter weiter festhalten, scheut die Börse bekanntlich nichts mehr als die Ungewissheit. Deshalb sei bei den Schweizer Bankaktien vorerst wohl nicht mit einer dauerhaften Kurserholung zu rechnen.

HALBLEITER VAT (-1,4% auf 277,70 Fr.), COMET (-1,7% auf 202 Fr), INFICON (-1,5% auf 842 Fr.): Überschaubarer Einfluss

Mit der Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump am Mittwochabend haben Investoren am gestrigen Donnerstag erst einmal risikoreichere Anlagen wie Aktien im grossen Stil aus ihren Depots gekippt. Dabei sind auch die Halbleiterzulieferer wie VAT, Inficon und Comet mit Verlusten von bis zu mehr als 10 Prozent arg unter die Räder gekommen. Wie es aber mit solchen Schocks ist, kommt das Nachdenken oft erst nach dem Handeln. Und bei der ZKB haben die zuständigen Analysten über die direkten Folgen der Trump-Zölle für die drei Werte nachgedacht und kommen zu dem Schluss, dass der direkte Einfluss der Zölle bei VAT und Comet überschaubar sein dürfte. Beide bedienten die wichtigsten US-Kunden auch in Malaysia, wo sowohl sie als auch die US-Konzerne Werke hätten. Dies könnte helfen, die direkten Zölle zu umgehen. Bei Inficon sei es etwas schwieriger zu sagen. Die grösste Gefahr geht den Experten zufolge eher von möglichen Zweitrunden-Effekten (möglicher Handelskrieg mit globaler Rezession) aus. Diese hätten starke Auswirkungen, "da eine tiefe Nachfrage nach diversen elektronischen Gütern auch zu weniger Chip-Investments führen würde."

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