Marktgespräch

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Heute im Fokus: Sonova, Clariant

Profi-Börsenhändler verraten jeden Morgen, welche Titel an der Schweizer Börse von besonderem Interesse sind.

Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 09.55 Uhr):

SONOVA (+2,0% auf 305,60 Fr.): Es kommt Schwung rein

In den letzten Monaten sind die Aktien des Hörsystem-Spezialisten ein wenig unter dem Radar gelaufen. Zuletzt hat sich das aber wieder geändert. Und es ist das Unternehmen selber, das jetzt für neue Phantasie sorgt. Auf der derzeit stattfindenden JPMorgan-Healthcare-Konferenz hat CEO Arnd Kaldowski nämlich zuversichtliche Töne angeschlagen. Nicht nur hat das Unternehmen seine Ziele für das Gesamtjahr 2024/25 bestätigt. Vor allem sind es Aussagen zur Produkt-Akzeptanz, welche laut dem zuständigen ZKB-Analysten für Schub sorgen: "Es wurden 340'000 Hörgeräte verkauft in den ersten fünf Monaten, was signifikant über der Menge der vorherigen drei Plattformen ist, mehr als 50 Prozent der Verkäufe waren Audéo Sphere Geräte mit dem höheren Preis, und mehr als 500 neue Verkaufskanäle konnten gewonnen werden, die die Vorgänger Plattform (Lumity) nicht bestellten", fasst er es in einem aktuellen Kommentar zusammen. Der JPMorgan-Analyst zeigt sich ebenfalls zufrieden. Die CEO-Kommentare deuteten darauf hin, dass sich alles in die richtige Richtung bewege.

CLARIANT (-1,8% auf 9,88 Fr.): BASF klagt noch kurz vor knapp

Bei Clariant beginnt das neue Jahr nicht gerade mit Grusskarten. Denn am vergangenen Donnerstag flatterte dem Chemiekonzern eine Klage des deutschen Branchenriesen BASF ins Haus. Betroffen von der Schadenersatzklage mit einer Gesamthöhe von 1,4 Milliarden Euro sind neben Clariant noch drei weitere Unternehmen. Konkret geht es um die im Juli 2020 von der Europäischen Kommission sanktionierten Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ethylen-Einkaufsmarkt. Eine vergleichbare Schadenersatzforderung von 1 Milliarde Euro wurde von Shell in Amsterdam im Oktober 2023 eingereicht, erinnert die ZKB - das Verfahren ist weiterhin hängig. Zwar weist Clariant die beiden Anschuldigungen entschieden zurück, die ZKB sieht dennoch einen schalen Beigeschmack. Denn die unerwartete Forderung komme kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist und Clariant habe keine Rückstellungen gebildet. Ansonsten bescheinigt der zuständige Analyst dem Unternehmen durchaus konjunkturellen Rückenwind und sieht positive Effekte der Restrukturierungsmassnahmen. Auch die Bewertung sei günstig. Die Frage ist nun, wie lange dieser Rechtsstreit bremst.

 

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