Marktgespräch

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Heute im Fokus: Zurich, SMI

Profi-Börsenhändler verraten jeden Morgen, welche Titel an der Schweizer Börse von besonderem Interesse sind.

Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.05 Uhr):

ZURICH INSURANCE (-0,8% auf 526,80 Fr.): Wie viel kosten die Brände den Erstversicherer?

Bei den Aktien von Zurich Insurance setzt sich der Kursrückgang von letzter Woche am Montag fort. Für Ungewissheit sorgen die Waldbrände in und um die kalifornische Metropole Los Angeles. Experten schätzen die versicherten Schäden mittlerweile auf 10 bis 20 Milliarden Dollar. Wie es heisst, stelle sich angesichts der starken Marktstellung von Zurich Insurance über die Tochter Farmers auf dem US-Markt nicht die Frage ob, sondern vielmehr in welchem Umfang der Erstversicherer von möglichen Kosten betroffen sei. In einem Kommentar versucht der für Vontobel tätige Versicherungsanalyst Simon Fössmeier die Wogen etwas zu glätten. Auch er glaubt zwar, dass neben Swiss Re auch Zurich Insurance betroffen sein könnte. Seines Erachtens ist es aber noch zu früh, um die Bedeutung der Verluste auf Konzernebene abschätzen zu können. In diesem Zusammenhang weist Fössmeier zudem auf den Umstand hin, dass viele Immobilienbesitzer aufgrund der hohen Prämienansätze nicht oder nur unzureichend versichert sind. Händler halten gleichwohl fest: Nichts scheue die Börse bekanntlich so sehr, wie die Ungewissheit. Sie rechnen bei den Zurich-Aktien deshalb nicht mit einer Kurserholung, so lange sich das Ausmass der Kosten nicht abschätzen lässt.

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SMI (-0,84% auf 11'694,28 Pkte): Wie gewonnen so zerronnen

Der Leitindex SMI steuert nach einem bereits schwachen Freitag zum Wochenbeginn auf einen weiteren negativen Tag zu. Allerdings gab es zuvor acht Sitzungen hintereinander Gewinne und unter dem Strich ist die Jahresperformance noch immer positiv. Allzu grosse Beunruhigung ist laut Händlern daher fehl am Platz. Der wichtigste Gründe für den aktuellen Rückschlag sind die Verunsicherung im Zusammenhang mit der Handelspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump und gedämpfte Zinssenkungshoffnungen, was zu einem Renditeanstieg an vielen Anleihenmärkten geführt hat. Trotz zahlreicher Zinssenkungen durch die Notenbanken sind die Renditen vieler Staatsanleihen nämlich gestiegen. Und steigende Zinsen sind bekanntlich Gift für die Märkte. Und nun drohe noch eine weitere Gefahr von der Charttechnik, heisst es in einem Kommentar von BNP Paribas. Denn die erst am Donnerstag überquerte und aktuell bei 11'904 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie sei wieder unterschritten worden und der SMI sei gar unter das Tief vom 30. Mai bei 11'772 Punkten gesunken. Und nun kämpft der SMI heute mit der bei 11'687 Punkten verlaufenden 38-Tage-Linie. Sollte der SMI das jüngste Verlaufshoch bei 11'969 Punkten hingegen wieder überqueren, könnte sich die jüngste Aufwärtsbewegung fortsetzen, so BNP. "Dann stellt sich bis zum Juni-Hoch bei 12'295 Punkten nur noch die psychologisch relevante 12'000-Punkte-Marke in den Weg."

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lb/pre/rw