VZ-Analyse
Die Online-Bank Swissquote hat im vergangenen Jahr Rekordergebnisse erzielt und ihre Dividende erhöht. Trotz eines positiven Ausblickes kommt es zu Gewinnmitnahmen.
Autor: Cyrill Erzinger / VZ Investment Solutions
Swissquote konnte im Geschäftsjahr 2024 ein starkes Wachstum verzeichnen. Der Nettoertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 661 Millionen Franken, wobei besonders der Bereich Kryptoanlagen mit einem Zuwachs von 353 Prozent auf 85,5 Millionen Franken herausstach. Die starke Kurssteigerung der Kryptowährungen im vergangenen Jahr trug massgeblich zu diesem Wachstum bei. Der Reingewinn stieg um 35 Prozent auf 294,2 Millionen Franken. Im Vergleich: Vor rund 8 Jahren war der ausgewiesene Reingewinn noch auf einem Level von knapp 20,8 Millionen Franken.
Nebst dem Wachstum im Bereich der Kryptoanlagen konnte Swissquote auch in anderen Bereichen zulegen. Der Kommissionsertrag stieg um rund 25 Prozent, getrieben durch die vermehrte Nachfrage nach ausländischen Wertpapieren. Auch im Bereich des Zinsertrags hat Swissquote trotz eines Umfelds rückläufiger Zinsen den Ertrag um 5,2 Prozent gesteigert. Das positive Ergebnis führt dazu, dass Swissquote ihre Dividende anhebt und neu 6 Franken pro Aktie ausschütten wird (Vorjahr 4,30 Franken pro Aktie).
Für das Jahr 2025 gibt sich Swissquote eher zurückhaltend. Das Unternehmen strebt ein Wachstum des Nettoertrags um 2 Prozent auf 675 Millionen Franken an, während der Vorsteuergewinn um knapp 3 Prozent auf 355 Millionen Franken steigen soll. Dieser Ausblick dürfte zurückhaltend angesetzt sein. Dafür hat sich Swissquote bis 2028 hochgesteckte Ziele gesetzt: Ein Vorsteuergewinn von 500 Millionen Franken und ein Nettoertrag von 900 Millionen Franken sollen erreicht werden.
Entgegen dem positiven Geschäftsjahr blieb der Reingewinn leicht unter den Erwartungen der Analysten. Auch der stärker als erwartete Kostenanstieg sowie die eher konservativ gesetzten Mittelfristziele trüben teils das Rekordergebnis. Dies hatte zur Folge, dass die Swissquote-Aktien nach der Zahlenpublikation von Gewinnmitnahmen tangiert wurden.
Trotz der negativen Reaktion bleiben die Aussichten für das Unternehmen sehr erfreulich. Das Schweizer Unternehmen kann sich durch seinen guten Ruf, modernster Technologie und hoher Innovationskraft von ihrer Konkurrenz abheben. Die präsentierten Zahlen waren die Besten der Unternehmensgeschichte, und das starke Wachstum dürfte weitergehen. Nach einem rasanten Lauf haben die Swissquote-Aktien, auch infolge einer Krypto-Baisse im Februar, vom Höchststand korrigiert. In Anbetracht des attraktiven Business Cases und des potenziellen Wachstums bieten Kurskorrekturen willkommene Anlagechancen.
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