Marktgespräch
Profi-Börsenhändler verraten jeden Morgen, welche Titel an der Schweizer Börse von besonderem Interesse sind.
Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.10 Uhr):
RICHEMONT (+1,1% auf 137 Fr.) / SWATCH (+0,8% auf 134,20 Fr.): Optische Täuschung?
Die Schweizer Exportstatistik sorgt für Frühlingsgefühle bei den hiesigen Luxusgüterproduzenten. Im März sind die Ausfuhren von Zeitmessern um 1,5 Prozent gewachsen. Das ist mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktien von Richemont und Swatch legen denn auch entsprechend zu. Vor allem die USA und Europa erwiesen sich dabei als Lokomotiven, wie die ZKB schreibt. Doch dürften die Zahlen ein zu positives Bild der Lage zeichnen. Denn bei dem Anstieg in die USA dürften es sich um Vorzieheffekte handeln. Das heisst, wegen der von den USA erhobenen Zölle dürften Exporte vorgezogen worden sein. Damit dürften die Lieferungen über den Atlantik in den kommenden Monaten wieder zurückgehen. Zudem habe auch der späte Ostertermin einen positiven Effekt. Die Bremsspuren der US-Zölle sowie die starke Aufwertung des Frankens dürften sich erst ab April/Mai bemerkbar machen, so die ZKB. Die März-Zahlen seien sowohl für Swatch als auch für Richemont damit neutral. Der heutige Optimismus dürfte somit auf einer optischen Täuschung beruhen. Dafür spricht auch, dass nach LVMH nun auch Hermès, der nach Börsenbewertung grösste Luxusgüterkonzern, mit seinem Quartalsbericht enttäuscht hat.
DOCMORRIS (-3,0% auf 19,69 Fr.): Nichts für schwache Nerven
Die Aktie der Versandapotheke DocMorris steht am Donnerstagmorgen erneut unter Druck. Mit Baader Helvea rückt ein weiteres Analysenhaus den bevorstehenden Verwässerungseffekt der Aktien durch die geplante Kapitalerhöhung von 200 Millionen Franken in den Fokus. Neben dem Verwässerungseffekt von 125 Prozent nennt der zuständige Analyst aber auch die Guidance für das laufende Jahr als Grund für die negative Einschätzung: Diese sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Insgesamt zeigt sich die Analystengemeinde bei DocMorris weiterhin gespalten. Während die einen das langfristige Potenzial durch das elektronische Arztrezept in Deutschland in den Vordergrund stellen, betonen die anderen die Risiken und die kurzfristig zu erwartende hohe Volatilität der Aktie. DocMorris bleibt damit vorerst eine Wette auf die Zukunft bzw. das E-Rezept in Deutschland. Für Anleger mit schwachen Nerven ist sie also weiterhin definitiv nichts.
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