VZ-Analyse

So gut rentierten Schweizer Anleihen

Schweizer Anleihen waren über Jahrzehnte hinweg eine attraktive Anlageklasse mit tiefem Risiko. Insbesondere in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit werden sie als sicherer Hafen genutzt.

2. Apr. 2025

Autor: Luca Liebi / VZ VermögensZentrum

Schweizer Anleihen haben sich über die Jahrzehnte als verlässlicher Stabilitätsfaktor in Anlegerportfolios bewährt. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von rund 4 Prozent seit 1926 und einer moderaten Volatilität von 3,95 Prozent bieten Schweizer Anleihen eine solide Balance zwischen Rendite und Sicherheit. Damit liegt die zu erwartende Schwankungsbreite der Rendite pro Jahr in 68.3% der Fälle zwischen 0.11 bzw. 8 Prozent. Besonders bemerkenswert ist, dass Schweizer Anleihen in den letzten knapp 100 Jahren nur in 9 Jahren eine negative Rendite verzeichneten. Dies unterstreicht deren Widerstandsfähigkeit in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.

2022: Ein Ausnahmejahr mit hohen Verlusten

Schweizer Anleihen verzeichneten im Jahr 2022 einen historischen Verlust von 12,1 Prozent, was den stärksten Rückgang in ihrer Geschichte darstellte. Dies war primär auf den globalen Zinsanstieg infolge der hohen Inflation und der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken zurückzuführen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hob im Jahr 2022 die Zinsen um 1,75 Prozentpunkte an, um die Inflation einzudämmen. Steigende Zinsen führen zu sinkenden Anleihepreisen, da bestehende Anleihen mit niedrigeren Kupons an Attraktivität verlieren. Zudem sorgte die allgemeine Unsicherheit an den Finanzmärkten für erhöhte Volatilität, wodurch auch sichere Anlageklassen wie Schweizer Staatsanleihen unter Druck gerieten.

Schweizer Anleihen im Jahr 2025

Im laufenden Börsenjahr liegt der Swiss Bond Index (SBI) mit einem Prozent im Minus. Insbesondere der kräftige Anstieg der langfristigen Zinsen hat sich dabei negativ auf die Performance ausgewirkt. In Deutschland ist die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen im März um 0,4 Prozentpunkte in die Höhe geschossen. Auch in der Schweiz sind die langfristigen Zinsen gestiegen, wenn auch deutlich moderater. Seit Jahresbeginn ist die Rendite von 10-jährigen Eidgenossen um 17 Basispunkte auf 0,49 Prozent angestiegen. In der Schweiz sinkt damit die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Rückkehr zu Negativzinsen, da der Zinsvorsprung des Euro gegenüber dem Franken hoch bleibt.

Anleihen spielen auch in diesem Jahr eine essenzielle Rolle für Investoren, die Wert auf verlässliche Erträge und Risikominimierung legen. Während Aktienmärkte starken Schwankungen unterliegen können, liefern Anleihen eine konstante Einkommensquelle und begrenzen Verluste in Krisenzeiten. Die niedrige Zahl an Verlustjahren belegt eindrucksvoll ihre Funktion als Schutzmechanismus im Portfolio.


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