Kryptoanlagen
Nicht nur die erneute Wahl Donald Trumps zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten kann als spektakulär bezeichnet werden, sondern auch seine Lancierung seines eigenen Meme-Coins fast zeitgleich zu seinem Amtsantritt.
Autor: Andreas Paciorek / VZ VermögensZentrum
Vorweg: Dieser Artikel hat nicht zum Zweck, eine vollständige Analyse und Darstellung des breiten Universums der «Digitalen Assets» zu leisten. Vielmehr soll es darum gehen, aufgrund des grossen öffentlichen Interesses ein Licht auf den Trump-Coin an sich, Meme-Coins im Allgemeinen und vor allem das Netzwerk Solana als möglichen Profiteur als unterliegende Plattform zu werfen.
Nicht nur die erneute Wahl Donald Trumps zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten kann als spektakulär bezeichnet werden: Auch die Lancierung des mit seinem Namensgeber assoziierten Meme-Coins $TRUMP, drei Tage vor Amtsantritt von Donald Trumps, genügt dieser Beschreibung. Denn dieses digitale Asset erreichte innerhalb kürzester Zeit eine Bewertung von über 20 Milliarden US-Dollar. Trotz inzwischen eingesetzter Kursverluste gehört der Coin mit einer Bewertung von aktuell um 6 Milliarden US-Dollar nach wie vor zu den wertvollsten Krypto-Coins und macht den US-Präsidenten auf dem Papier auch zum schnellsten Krypto-Milliardär der Welt.
Das Setup des Coins sieht eine begrenzte Anzahl von 1 Milliarde Coins vor, die nach der ersten Tranche von 200 Millionen nach und nach zugänglich gemacht werden sollen. 80 Prozent der Coins sind im Besitz von zwei Trump-Organisationen. Der Erfolg dieses Launchs und die Medienberichterstattung brachten das Thema «digitale Assets» wieder stärker ins Rampenlicht und auch in das Bewusstsein von Investoren. Dies sowohl von Seiten der positiven als auch von Seiten der negativen Aspekte.
Für eine Einordnung ist es wichtig zu verstehen, dass es unterschiedliche Arten von digitalen Assets gibt. In diesem Fall handelt es sich um einen Meme-Coin, der an sich keine andere Funktion oder inneren Wert hat, als einen Trend oder Hype abzudecken. Der Wert ergibt sich allein aus der Bereitschaft der Käufer, dafür Geld auszugeben. So grenzt ein Disclaimer des TRUMP-Coins auch ein, dass dieser nicht angedacht sei, eine Investmentchance oder eine Wertanlage darzustellen. Zudem werden mögliche Sammelklagen und Schadenersatzansprüche kategorisch ausgeschlossen.
Ein weiteres berühmtes Beispiel für einen Meme-Coin ist der DOGE-Coin, der nach einer Bewerbung durch Elon Musk innerhalb kürzester Zeit Berühmtheit erlangte und auch heute noch einen täglichen Milliardenumsatz aufweist. Meme-Coins können aus dem Nichts eine extreme Wertsteigerung zeigen, sollten diese im Trend sein. Das gilt aber genauso in die andere Richtung. So wird in den Medien auch viel Kritik gegenüber Donald Trump laut, dass er seine prominente – auch legislative – Position ausnutze, um persönlich von diesem Meme-Coin zu profitieren.
Innerhalb der Coins gibt es noch eine übergeordnete Unterscheidung zwischen Meme-Coins, die lediglich einen Hype abdecken, und Utility-Coins, die für sich in Anspruch nehmen oder das Ziel haben, eine konkrete Funktion innerhalb eines Projektes oder Netzwerkes zu erfüllen. So bieten sie beispielsweise Besitzern Zugang zu spezifischen Dienstleistungen oder Produkten. Beispiele dafür sind Binance Coins (BNB), die auf Binance-Börsen verwendet werden, um die Handelsgebühren zu senken. Oder auch Chainlink (LINK), das als dezentrales Orakel-Netzwerk Smart Contracts mit Daten aus der realen Welt verbinden soll. Damit ergibt sich der Wert dieser Art von Coins auch zu einem grossen Teil aus ihrer tatsächlichen Nutzung und der Nachfrage nach den angebotenen Dienstleistungen und Produkten.
Es ist kaum möglich zu prognostizieren, wie lange ein Hype oder Trend anhält. Das gilt genauso für Meme-Coins. Allerdings lässt sich generell ableiten, dass bei einer weiteren Memefication die zugrunde liegende Infrastruktur selbst profitieren sollte. Und hier kommt Solana ($SOL) ins Spiel, welches nicht nur zufälligerweise mit dem $TRUMP-Hype ein neues Allzeithoch erreichte. Die Solana-Blockchain ist die Plattform, auf der zahlreiche Meme-Coins, nicht nur der Trump-Coin ausgegeben w wurde.
Das liegt an ihrer Ausrichtung auf schnelle und kostengünstige Transaktionen sowie skalierbare dezentrale Anwendungen. Dadurch hat sie sich als beliebtes Werkzeug für Entwickler und Nutzer etabliert. So gehen Experten davon aus, dass keine andere Blockchain das Volumen im Handel mit den Trump-Coins hätte stemmen können. So wurden am 20. Januar 45 Milliarden US-Dollar an Transaktionen bewerkstelligt, ohne dass es zu einem Ausfall kam.
Ein Vergleich mit dem täglichen Handelsvolumen der Nasdaq, welches bei 120 Milliarden US-Dollar liegt, zeigt die Dimensionen. Der native Token $Sol von Solana selbst liegt mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US-Dollar nur auf Platz 5 der wertvollsten digitalen Assets. Im Vergleich zum Platzhirschen Bitcoin mit 2 Billionen US-Dollar ist es geradezu ein Leichtgewicht.
Was nicht nur Solana zugutekommen könnte, ist auch Trumps Regierungsinitiative, die die USA zum globalen Zentrum in Sachen digitale Finanztechnologie machen will. Dafür plant seine Administration die Bildung eines präsidialen Krypto-Rats, der sich aus 20 Branchenführern zusammensetzen soll, darunter CEOs und Gründer großer Krypto-Unternehmen. Ein anderer Teilbereich dieser Initiative ist es, strategische Reserven in digitalen Assets durch die Regierung selbst aufzubauen. Ausserdem will Trump auch eine Änderung der SEC-Bilanzierungsregel durchsetzen. Aktuell verlangt diese von Unternehmen, die Kryptowährungen für ihre Kunden halten, diese als Verbindlichkeiten (balance sheet liabilities) in ihren Bilanzen auszuweisen.
Die Aufhebung dieser Regel würde die operationellen Risiken für Unternehmen senken und damit auch die Einführung von Krypto-Dienstleistungen im Finanzbereich beschleunigen. Zudem könnte dies noch mehr institutionelle Beteiligung anlocken. Einige Beobachter vermuten in diesem Schritt auch ein Ansinnen der Regierung, über Krypto-Assets die Staatsverschuldung abzubauen.
Die weitere Entwicklung des Marktes für digitale Assets bleibt damit nicht nur aufgrund der verschiedenen Blüten, die er treibt, interessant, sondern auch, wie Regierungen diese betrachten und einzusetzen gedenken.
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