Engelberg (awp) - Bei den Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis geht es weiter bergauf. Im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 kamen erneut mehr Besucher auf den Berg, was Umsatz und Gewinn nach oben trieb. Auch der Start ins neue Geschäftsjahr verlief laut eigenen Angaben "rekordverdächtig".
Der Bahnbetreiber beförderte im per Ende Oktober abgelaufenen Geschäftsjahr 1,11 Millionen Fahrgäste. Das sind knapp 3,7 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das Engelberger Traditionsunternehmen am Dienstag mitteilte. Der frühe Schnee und das gute Wetter über die Festtage hätten die Besucher in Scharen auf den Berg gelockt. Zum Allzeitrekord von 2018/19 mit 1,24 Millionen Passagieren fehlten aber noch rund 10 Prozent.
Besonders positiv hätten sich im vergangenen Geschäftsjahr die Gruppenreisenden entwickelt, deren Zahl um 14,8 Prozent auf 353'300 gestiegen sei. Dagegen gab es im vergangenen Geschäftsjahr bei den Individualreisenden wegen des sehr verregneten Frühsommers und Herbsts einen Rückgang um 4,7 Prozent auf 358'500 Besucher. Im Vorjahr hatte die Bergbahngesellschaft mit 376'300 Gästen noch das mit Abstand beste Resultat ihrer Geschichte erzielt.
"Waren die Gruppenreisenden vor der Pandemie noch deutlich in der Überzahl, besuchen heute fast gleich viele Individualreisende den Titlis", hiess es dennoch. Der Wandel des internationalen Tourismus nach Corona zeige sich auch bei den Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis.
Mehr Umsatz und Gewinn
Der Umsatz des Bergbahnunternehmens kletterte um 18,7 Prozent auf 85,7 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um gut 30 Prozent auf 30,3 Millionen Franken zu.
Unter dem Strich fuhren die Bergbahnen einen Reingewinn von 15 Millionen Franken ein. Das ist eine Steigerung von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Grundstückverkauf zu verdanken ist. Der Liegenschaftsverkauf brachte rund 8 Millionen Franken in die Kasse. Ohne den Verkauf wäre der Reingewinn gesunken, sagte Bergbahnchef Norbert Patt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Nun können sich auch die Aktionäre wieder freuen: Der Verwaltungsrat will eine Dividende von 0,80 Franken pro Aktie ausschütten. Bislang hatte das Unternehmen wegen der in der Pandemie bezogenen Coronakredite keine Dividende zahlen dürfen.
Nach drei Jahren sei die Sperrfrist nun ausgelaufen, sagte Patt: "Darum dürfen wir wieder eine Dividende zahlen." Letztmals hatten die Titlis-Aktionäre im Jahr 2020 - also noch vor der Pandemie - eine Dividende von 1,88 Franken pro Aktie erhalten.
Rekordverdächtiger Start
Der Start ins neue Geschäftsjahr sei ausgezeichnet gewesen, hiess es weiter. Der Ansturm über die Festtage, an denen viele Gäste dem Hochnebel im Flachland entflohen seien und am Titlis perfekte Bedingungen und Bilderbuchwetter genossen hätten, bescherten dem Unternehmen einen an Ersteintritten und Umsatz. Auch der Buchungsstand in den Beherbergungsbetrieben stimmen zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Wintersaison.
"Nach den ersten zwei Monaten sind bei den Bergbahnen um 9 Prozent über dem Vorjahr, als wir auch schon auf Rekordkurs waren", sagte Patt. Es hänge aber davon ab, wie sich die weitere Schneesportsaison entwickle. Auch die Entwicklung bei den Touristen aus dem Ausland sei ausschlaggebend. Die Bergbahngesellschaft gehe davon aus, im laufenden den Rekordgewinn von 2017/18 zu erreichen, sagte Patt.
Damals hatte das Unternehmen einen Betriebsgewinn (EBITDA) von 33,1 Millionen Franken erreicht. Unter dem Strich war ein Reingewinn von 17,5 Millionen Franken geblieben.
Bauvorhaben im Plan
Auch für die laufenden Bauvorhaben zeigt sich die Bahngesellschaft zuversichtlich. Man sei überzeugt, dass die Projekte "im Jahr 2029 fertiggestellt und wie geplant in Betrieb genommen werden können", schrieben die Titlis Bergbahnen. Nach Abschluss des mehrjährigen Bauprogramms soll gemäss früheren Angaben der Jahresumsatzes auf 100 bis 120 Millionen Franken und der jährliche EBITDA auf 45 bis 55 Millionen steigen.
Das Projekt Titlis umfasst unter anderem eine neue Bergstation auf dem Gipfel, den Ausbau des Antennenturms sowie die Erneuerung des Stollens zwischen den beiden Bauwerken.
jb/rw