Börsen-Newsletter
Trumps Zollpolitik belastet Börsen weltweit – besonders US-Aktien unter Druck. Rolle des US-Dollars als sicherer Hafen leidet - Dollar fällt auf Halbjahrestief. Rohölpreise sinken um mehr als sechs Prozent. Schweizer Aktien – insbesondere defensive Titel – zeigen sich stabiler. Eine Einordnung der Lage durch den VZ-Anlagechef.

Das hat sich ereignet
Unternehmen
- Logitech: Die Logitech-Aktien fielen gestern um 16,5 Prozent, was den stärksten Rückgang seit über einem Jahr darstellt. Die Handelskonflikte der USA belasten das Unternehmen, das rund 40 Prozent seiner Produkte in eigenen chinesischen Produktionsstätten herstellt und einen Grossteil seines Umsatzes in den USA erzielt.
- Apple: US-Einfuhrzölle treffen auch US-Unternehmen: Apple-Aktien fielen gestern um 9,2 Prozent. Ein Grossteil der Produktion des Tech-Konzerns ist in China angesiedelt, wo mit die höchsten Einfuhrzölle beschlossen wurden.
- UBS: Sergio Ermotti, CEO der UBS, äusserte sich besorgt über die Entscheidung des Parlaments, die Kapitalanforderungen des Unternehmens weiter zu erhöhen, und bezeichnete sie als langfristig unsicher. Die geplanten Änderungen könnten bei der UBS einen zusätzlichen Kapitalbedarf von bis zu 25 Milliarden nach sich ziehen.
Märkte / Konjunktur
- Aktien: Die US-Börsen erlebten am Donnerstag den heftigsten Tagesverlust seit März 2020, als die Corona-Pandemie die Märkte erschütterte – diesmal ausgelöst durch Trumps aggressive Zollpolitik. Der Dow Jones stürzte um vier Prozent ab, der Nasdaq verlor sechs Prozent, und der S&P 500 sank um 4,8 Prozent auf 5397 Punkte. Der SMI reagierte weniger stark und fiel um 2,5 Prozent auf 12'279 Punkte, das Niveau von Mitte Januar. Defensive Werte wie Nestlé und Novartis legten sogar leicht zu. Der DAX gab knapp drei Prozent nach und erreichte mit 21'717 Punkten den tiefsten Stand seit Anfang Februar.
- Währungen: Auffällig ist, dass der US-Dollar derzeit nicht von seiner traditionellen Rolle als sicherer Hafen profitiert. Gegenüber dem Franken gab der Dollar um 3 Prozent auf 85 Rappen nach. Der Franken erreichte zum Dollar damit den höchsten Stand seit sechs Monaten. Auch der Euro und der japanische Yen werteten gegenüber dem Dollar auf.
- Rohöl: Die Angst vor einem globalen Konjunktureinbruch spiegelt sich in den Ölpreisen wider, die für Brent und WTI um über sechs Prozent sanken. Zusätzlich belasten erhöhte Opec+-Fördermengen und eine schwächere Nachfrage aus asiatischen Schwellenländern den Markt.
- Einordnung der Lage: Christoph Sax, Anlage-Chef des VZ VermögensZentrums, ordnet die US-Zollmassnahmen und Börsenreaktion in dieser VZ-Analyse ein.
Das passiert heute
- Schweiz – Arbeitsmarkt: Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht um 08:30 Uhr die monatlichen Zahlen zur Lage auf dem Arbeitsmarkt für März 2025.
- USA – Arbeitslosenquote und Stundenlöhne: Das Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht um 14:30 Uhr (Schweizer Zeit) Daten zur Arbeitslosenquote, zur Beschäftigungsentwicklung ausserhalb der Landwirtschaft sowie zur Veränderung der Stundenlöhne.