Versicherungen

Lebensversicherungen bleiben trotz "Beratung" unverständlich

Es ist nicht sinnvoll, Geld in eine Lebensversicherung zu stecken, mit der man die Risiken Tod und Invalidität versichert und gleichzeitig Kapital anspart.

Portrait von Michael Gäumann
Michael Gäumann
Versicherungsspezialist
Publiziert am
09. September 2024

Lebensversicherungen bleiben für viele ein Buch mit sieben Siegeln, obwohl sie beim Abschluss von ihrem Versicherungsvertreter "umfassend beraten" wurden. Häufig melden sich Versicherte, die sich wundern, wie wenig Geld sie nach vielen Jahren aus einer solchen Versicherung bekommen. Am Ende der Laufzeit bleibt oft eine magere Rendite übrig. Manche Versicherte bekommen weniger zurück, als sie einbezahlt haben.

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Die Finanzmarkt-Aufsicht (Finma) kritisiert, dass gut neun von zehn Anbietern zu optimistische Renditen ausweisen und dass der Verkauf von Lebensversicherungen oft intransparent sei.

Tatsächlich ist bei gemischten Lebensversicherungen oft unklar, wie viel von der Prämie im Spartopf der Versicherten landet, wie viel die Absicherung kostet und wie viel für Provisionen und Verwaltung abfliesst.

Das soll sich ändern: Ab 2025 muss zum Beispiel klar ersichtlich sein, welcher Teil der Prämie zum Sparen genutzt wird. Das ist zu begrüssen. Trotzdem bleiben diese Produkte ineffizient.

Ein Beispiel dazu: Eine Sparerin zahlt jedes Jahr 6500 Franken in eine fondsgebundene Lebensversicherung ein. Der Versicherer stellt 5,75 Prozent Rendite in Aussicht, was einen hohen Aktienanteil voraussetzt. Nach 20 Jahren bekommt sie 199’444 Franken. Das sind 20’872 Franken weniger, als wenn sie den gleichen Betrag in einen ETF-Sparplan investiert und sich mit einer separaten Risikoversicherung schützt (Tabelle).

Tipp: Versicherer verkaufen gerne solche Lebensversicherungen, weil sie gut daran verdienen. Wenn Sie Sparen und Versichern trennen, bleibt Ihnen mehr Geld.

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