Geldanlagen

Macht hin und her die Taschen leer?

Immer wieder mal kann es an den Börsen unruhig werden. Wer rechtzeitig verkauft, kann teils deutlich günstiger wieder einsteigen. Dennoch ist es fast nicht möglich, Aktien jeweils zu Tiefstkursen zu kaufen und auf dem Höchst wieder zu verkaufen.

Christian Huber
Leiter Aktienresearch
Publiziert am
04. September 2024

Wer über eine längere Zeit Aktien besitzt, hat in der Regel Phasen von Kursrückgängen erlebt. Solche Korrekturen erwecken den Eindruck, dass es sich lohnen könnte, vor dieser Bewegung aus dem Markt zu gehen und nach dem Ende der Korrektur wieder einzusteigen. Das gilt sowohl für Einzeltitel wie auch für ETF. Bloss: Wie wissen Anlegerinnen und Anleger, wann die Abwärtsbewegung beginnt und wann sie endet?

Die Problemzone Bauchgefühl

Das so genannte Market Timing – also Wertschriften zum passenden Zeitpunkt kaufen und verkaufen – funktioniert in den allermeisten Fällen nicht. Oft beruhen solche Entscheide auf dem Bauchgefühl. Dieses ist alles andere als ein guter Ratgeber. Vielmehr kommt es vor, dass Anleger sowohl beim Kauf oder Verkauf zu spät handeln.

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Legen die Aktienmärkte über eine längere Zeit zu, machen sich viele Anleger Sorgen, dass sie kurz vor einer Marktkorrektur einsteigen könnten, der Einstieg also zu früh erfolgen könnte. Meist warten sie dann mit einer Investition ab, bis der Markt um einen bestimmten Prozentsatz eingebrochen ist, sodass sie zu tieferen Kursen günstiger einsteigen können. Doch auch wenn die Märkte über eine längere Zeit sinken, wagen sich nur wenige Anleger aus der Defensive. 

Denn auch hier droht die Gefahr, dass der Einstieg zu früh erfolgen könnte, und die Märkte noch weiter sinken. Wenn ein Einstieg vom Bauchgefühl her also meist zu früh kommt, kann dies zur Folge haben, dass viele Anleger zu lange warten. Bei einer Aufwärtsphase steigen sie zu spät ein, und bei einer Abwärtsphase zu spät aus.

Zahlreiche Untersuchungen zeigen zudem, dass die Rendite in den meisten Aktienmärkten mit Market Timing in den letzten 50 Jahren niedriger war als bei einem Soforteinstieg. Denn das grundsätzliche Problem ist, dass es sich erst in einer Rückschau sagen lässt, wann ein Tief- oder Höhepunkt erreicht wurde.

Für die Mehrheit der Anleger dürfte daher ein Soforteinstieg mit langfristiger Perspektive die bessere Wahl sein: Eine Kaufen-und-Halten-Strategie. Dabei werden Wertpapiere gekauft und langfristig gehalten. Der Vorteil: Mit einer solchen Anlagestrategie können die Schwankungen an den Börsen ausgesessen werden. Eine Kaufen-und-Halten-Strategie lässt sich mit einfachen Eingriffen sogar noch optimieren.

Vom Rebalancing profitieren

Mittels Rebalancing kann die Gewichtung der Anlageklassen zusätzlich innerhalb des Portfolios regelmässig auf die Zielquote zurückgeführt werden. Dies hat für den Anleger weitere Vorteile. Zum einen hält er die Rendite- und Risikoerwartungen im Rahmen seiner ursprünglich definierten Anlagestrategie. Er investiert zum anderen auch antizyklisch. Der Grund: Anlageklassen mit einer positiven Kursentwicklung werden mit Gewinn verkauft, während Anlageklassen mit einer negativen Kursentwicklung zu tieferen Kursen nachgekauft werden.

Anleger, die eine solche Kaufen-und-Halten-Strategie umsetzen möchten, sollten dabei vor allem auf geringe Kosten achten. Denn bei der langfristigen Geldanlage sind die tiefen Gebühren ein wichtiger Erfolgsfaktor. Deswegen eignen sich ETF und Indexfonds besonders gut für einen langfristigen Vermögensaufbau.

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