Das ändert sich bei den Aktienindizes in der Schweiz
Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX passt demnächst die Titelzusammenstellung bei mehreren Indizes an. Das ist nicht ungewöhnlich, für einige Anleger aber dennoch relevant.
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Der Swiss Leader Index (SLI) eignet sich sehr gut als Messlatte für die Renditeentwicklung des Schweizer Aktienmarktes. Er strebt eine Maximalgewichtung von 9 Prozent pro Titel an. Die Titel der Grossunternehmen haben dadurch deutlich weniger Einfluss auf die Entwicklung des Indexes als beim bekannteren Leitindex Swiss Market Index (SMI).
Börsenindizes wie der SLI oder der SMI sind jedoch keine fixen Gebilde, deren Zusammensetzung auf ewig Bestand hat. Im Gegenteil: Die Börsenbetreiber überprüfen regelmässig, ob die in den Indizes enthaltenen Titel die Kriterien noch erfüllen. Jedes Jahr im Juli wird entschieden, ob es zu Änderungen in den Indexkörben kommt.
Umgesetzt werden die Anpassungen dann jeweils auf den dritten Freitag im September nach Handelsschluss. Während im SMI für dieses Jahr keine Anpassungen geplant sind, werden im SLI ab dem 23. September neu die Aktien des Personaldienstleisters Adecco vertreten sein. Zugleich scheiden die Inhaberaktien des Pharmakonzerns Roche aus dem 30 Titeln umfassenden SLI aus.
Doch nicht die Höhe des Aktienkurses und daraus folgend die Marktkapitalisierung des Unternehmens war in diesem Jahr für die Entscheidung der Indexkommission zu Aufnahmen und Ausschlüssen relevant. Der Ausschluss von der Roche Inhaberaktie (nicht zu verwechseln mit dem geläufigeren Roche Genusschein) ist auf den geringen Handelsumsatz der Aktie zurückzuführen. Diese nimmt neben der Marktkapitalisierung eine zentrale Rolle bei der Titelauswahl ein.
Neben diesen regelmässigen Indexanpassungen gibt es hin und wieder auch ausserplanmässige Änderungen. Dies kann zum Beispiel bei Firmenzusammenschlüssen oder bei Übernahmen der Fall sein.
Die Aufnahme einer Aktie in einen renommierten Index, führt zu einer stärkeren medialen Präsenz, was wiederum den Kreis der möglichen Anleger erweitert. Wenn mehr Investoren die Aktie handeln, steigt auch die Liquidität des Titels. Das Liquiditätsrisiko sinkt. Dies stellt insbesondere für institutionelle Anleger, welche voluminöse Portfolioumschichtungen durchführen, einen bedeutenden Vorteil dar.
Zudem sind solche Indexanpassungen auch für passive Anlageprodukte, wie ETF, relevant. Denn diese haben zum Ziel, einen Index eins zu eins abzubilden. Ändert sich der Indexkorb, sind ETF-Anbieter unter Zugzwang: sie müssen die neuen Indexmitglieder kaufen und die ausscheidenden Aktien verkaufen. Deswegen sind in den Tagen um die Indexänderungen herum in der Regel höhere Handelsvolumen in den betroffenen Aktien festzustellen.
Kurz gesagt: Eine Indexaufnahme bzw. ein Indexausschluss kann das Risikoprofil einer Aktie beeinflussen. Das muss aber natürlich nicht immer und überall gelten. Und der sogenannte «Indexeffekt» tritt auch nicht immer in Form von auffälligen Kursbewegungen in Erscheinung.
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