Geldanlagen

ETF oder Fonds?

Für Anlegerinnen und Anleger lohnt es sich in der Regel, in ETF statt in aktiv gemanagte Aktienfonds zu investieren. Die meisten aktiven Fonds schaffen es nicht, ihren Vergleichsindex langfristig zu schlagen.

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
24. Januar 2024

ETF streben an, eine marktgerechte Rendite zu erzielen, indem sie einen Index möglichst eins zu eins abbilden. Sie verzichten auf ein aktives Fondsmanagement und können deshalb tiefere Gebühren verlangen. Aktiv verwaltete Fonds dagegen haben sich zum Ziel gesetzt, Schwankungen an den Aktienmärkten zu nutzen, um mit aktiven Anlage-Entscheidungen die Marktrendite zu schlagen – und zwar langfristig.

VZ-Studie

Aktive Aktienfonds auf dem Prüfstand

Viele Anleger setzen auf aktive Fonds. Doch sind diese wirklich so attraktiv? Und was spricht für oder gegen aktive Fonds?

Das Jahr 2023 wäre prädestiniert gewesen, um dieses Versprechen einzuhalten: Die anhaltenden Spekulationen über die Zinsveränderungen hatten zu erheblichen Kursbewegungen nach oben und unten geführt. Angesichts dessen könnte man davon ausgehen, dass aktiv handelnde Fondsmanager ein solches Umfeld zu ihren Gunsten ausnützen können. 

Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd: Eine Studie des VZ zeigt, dass die aktiv gemanagten Aktienfonds mit Fokus Aktien Schweiz im Jahr 2023 mehrheitlich ihre Versprechen nicht einhalten konnten. Zum gleichen Schluss kommt eine Studie der Ratingagentur Scope für europäische und globale aktive Aktienfonds.

Anlegern, die nach Alternativen suchen, stehen passive Fonds zur Verfügung. Doch was genau macht den Unterschied zwischen einem aktiv und passiv verwalteten Fonds aus?

Aktive Fonds: Aktiv gemanagte Aktienfonds sind in der Regel viel teurer als passive. Die Fondsmanager begründen die Mehrkosten mit ihrem Aufwand für Analyse und Auswahl der Aktien. Diesen Aufwand betreiben sie, weil sie eine höhere Rendite als ihr Vergleichsindex erzielen wollen – sie versuchen, den Markt zu schlagen.

Passive Fonds: Diese Anlagen (z.B. ETF) sind viel günstiger, weil es dafür kein teures Fondsmanagement braucht. Ihr Ziel ist es, Aktienindizes möglichst genau nachzubilden. Sie wollen also die Marktrendite erzielen. Das bedeutet: Immer so viel gewinnen oder verlieren wie der Markt. 

Viele Fonds kleben am Vergleichsindex 

In den Wertschriftendepots vieler Anleger machen aktive Fonds mehr als ein Drittel der Positionen aus. Das beeinträchtigt in fast allen Fällen die Gesamtrendite. Denn die wichtigsten Ergebnisse der VZ-Studie zeigen:

  • Die Mehrheit der aktiven Fonds erzielt langfristig keine Mehrrendite zum Vergleichsindex, sondern schneidet schlechter ab. Im Schnitt erzielt nur etwa ein Drittel der Fonds über mehrere Jahre eine Mehrrendite.
     
  • Überraschend viele aktive Fonds sind in Wirklichkeit passiv, denn sie weichen kaum von ihrem Vergleichsindex ab – das Fondsvermögen wird also gar nicht aktiv gemanagt. Für solche «Indexkleber» ist es praktisch unmöglich, die Rendite des Vergleichsindex nach Abzug der hohen Kosten zu übertreffen.

ETF gegenüber aktiven Fonds bevorzugen 

Das Fazit der Studie ist ernüchternd: Die hohen Kosten von aktiven Fonds gegenüber passiven sind in vielen Fällen nicht gerechtfertigt. Für Anleger ist es darum attraktiver, mit Indexfonds wie ETF direkt auf den Vergleichsindex zu setzen.

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