Geldanlagen

Geldanlagen: Vorsicht vor teuren Fehlern

Wer mehr aus seinem Geld machen will, investiert einen Teil davon. Fehler beim Geldanlegen gehen aber schnell ins Geld.

Portrait von Daniel Weinmann
Daniel Weinmann
Anlageexperte
Publiziert am
02. August 2023

Viele Menschen in der Schweiz nutzen Wertschriften, um ihr Vermögen langfristig zu vermehren. Andere scheuten bis jetzt davor zurück, möchten sich aber bei der richtigen Gelegenheit an die Börse wagen. Ob erfahrener Anleger oder Neuling – vier Fehler gilt es zu vermeiden:

1) Zu viel auf dem Konto

Jahrelang gab es auf dem Konto praktisch keinen Zins – oder man musste sogar Negativzinsen bezahlen. Das hat sich in den letzten Monaten geändert. Die Banken zahlen nun wieder etwas für Ersparnisse. Viele Sparerinnen und Sparer denken: Ich lass mein Geld auf dem Konto. Dort ist es sicher aufgehoben und ich bekomme einen Zins.

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Sparen und Anlegen mit ETF

Dank niedriger Gebühren eignen sich ETF, um langfristig ein Vermögen anzusparen.

Oft geht dabei aber vergessen, dass der Zinsertrag auf dem Sparkonto immer noch deutlich unter der Inflation liegt. Das bedeutet: Auf dem Konto verliert das Geld laufend an Wert. Zieht man auch die Einkommens- und Vermögenssteuern ab, schrumpfen die Ersparnisse deutlich.

Tipp: Ein Liquiditätspolster ist wichtig, um laufende sowie unerwartete Kosten begleichen zu können. Wie hoch dieses sein soll, ist individuell unterschiedlich. Belassen Sie dieses Geld bei einer Bank, die einen möglichst hohen Zins anwendet und möglichst keine Zinsbeschränkungen kennt.

2) Auf bessere Zeiten warten

Die übrigen Ersparnisse, auf die man länger nicht angewiesen ist, sollte man anlegen. Viele fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Investieren? Längerfristig betrachtet lohnt es sich aber nicht, mit dem Anlegen abzuwarten. Die entscheidende Frage ist nämlich nicht, wann man sein Geld investiert, sondern ob. Der beste Zeitpunkt ist also immer genau jetzt.

Ein Beispiel: Wer in Schweizer Aktien investierte und die Titel zehn Jahre lang hielt, verlor in den vergangenen 30 Jahren kein einziges Mal Geld. In den meisten 10-Jahresabschnitten erzielte man eine jährliche Rendite von 5 bis 15 Prozent (Tabelle).

3) Keine Strategie

Viele Anleger treffen ihre Entscheide ohne eine richtige Strategie. Sie kaufen und verkaufen ständig Titel oder investieren in Dinge, die sie gar nicht verstehen. Ihnen fehlt eine auf ihre persönliche und finanzielle Situation abgestimmte Strategie.

Eine saubere Anlagestrategie hält fest, wie das Vermögen in verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Obligationen aufgeteilt werden soll. Sie richtet sich dabei an den objektiven und subjektiven Fähigkeiten des Anlegers aus, mit Risiken umzugehen. Ein Beispiel: Wer bald einen grossen Teil seines Vermögens für eine Anschaffung braucht, darf höchstens sehr beschränkt in risikoreiche Wertpapiere wie Aktien investieren.

Tipp: Leiten Sie Ihr persönliches Risikoprofil neu her, wenn sich Ihre finanzielle Situation ändert. Oder überprüfen Sie Ihr Profil zumindest alle zwei Jahre.

4) Hohe Kosten

Beim Anlegen gilt: Hohe Kosten fressen Rendite weg. Wie eine Studie vom VZ VermögensZentrum zeigt, liegen in vielen Depots aber vor allem teure aktive Fonds. Aktive Fonds schneiden selten besser ab als der Markt, darum sind ihre hohen Kosten nicht gerechtfertigt.

Tipp: Für die meisten Anlegerinnen und Anleger sind passive Fonds wie ETF und Indexfonds besser geeignet. Sie sind günstiger und transparenter als aktiv gemanagte Fonds.

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