Verkauf des Elternhauses: Wie gehe ich am besten vor?
Meine Eltern ziehen bald ins Altersheim. Da ich persönlich keine Verwendung für das Elternhaus habe, möchten wir es verkaufen. Wie sollen wir vorgehen? Brauchen wir dafür einen Makler? Oder können wir das auch alleine und ohne Maklergebühren machen? Was muss ich dabei alles beachten?
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Wer eine Immobilie auf eigene Faust verkauft, muss sich sorgfältig vorbereiten. Für Verkäufer ist es beispielsweise nicht einfach, einen Preis für das Eigenheim festzulegen, der weder zu hoch noch zu tief ist. Überrissene Preisvorstellungen schrecken Interessenten ab. Wer dann den Preis mehrmals senkt, signalisiert potenziellen Käufern wiederum, dass es sich beim Objekt um einen Ladenhüter handeln könnte.
Aufwand wird oft unterschätzt
Aktuell ist es besonders schwierig: Da die Zinsen gestiegen sind, ist die Nachfrage eher zurückgegangen - das spüren vor allem Liegenschaften an weniger gesuchten Lagen. Gleichzeitig ist das Angebot gestiegen. Entsprechend haben potenzielle Käufer mehr Auswahl und können die Preise drücken. Es gibt Online-Tools, die bei der Bewertung helfen.
Doch bei vielen Gratis- und Billig-Schätzungen ist Vorsicht geboten: Sie sind nicht wirklich unabhängig und liefern daher häufig nur wenig Mehrwert für die Bestimmung eines Marktpreises. Eine professionelle Schätzung eines unabhängigen und seriösen Anbieters können sie meist nicht ersetzen.
Viele unterschätzen zudem den Aufwand, den ein Immobilienverkauf verursacht. Der administrative Aufwand ist gross, um mit Interessenten zu kommunizieren und ihnen die Immobilie zu zeigen. Um eine Liegenschaft zu verkaufen, braucht es Ausdauer und Verhandlungsgeschick.
Makler ist nicht gleich Makler
Wenn die Zeit oder das Wissen dafür fehlen, lohnt es sich, mit einem professionellen Immobilienverkäufer zusammenzuarbeiten. Der Makler analysiert den Zustand des Gebäudes, bewertet die Umgebung und ermittelt den Verkaufspreis. Er besichtigt das Objekt mit Interessierten, diskutiert mit ihnen die Details des Verkaufs und führt die Verhandlungen. Zudem übernimmt er viele Formalitäten bis zur Abwicklung des Verkaufs beim Notar. Aber Vorsicht: Makler ist kein geschützter Begriff- jeder darf sich so nennen, auch wenn er über keine spezielle Ausbildung verfügt. Professionelle Immobilienverkäufer müssen viel Fachwissen mitbringen Gute Hinweise liefern Referenzobjekte und Dokumentationen früherer Verkäufe. Es lohnt sich, Offerten bei verschiedene Maklern einzuholen.
Wir beraten Sie gerne im VZ in Ihrer Nähe:
Viele gewinnen Mandate, indem sie unrealistische Verkaufserlöse in Aussicht stellen. Viele Verträge sind zudem einseitig zugunsten des Maklers formuliert und schränken den Spielraum des Auftraggebers zu sehr ein. Deshalb sollte man etwa auf einen unbefristeten Vertrag bestehen, der jederzeit kündbar ist. Makler drängen oft auf eine Vertragsdauer von mindestens einem halben Jahr oder länger. Werden diese Verträge vorzeitig gekündigt, führt das oft zu Streit. Bei den Provisionen sind 2 bis 3 Prozent des Verkaufspreises üblich.