Bei heissen Finanztipps aus dem Internet ist Vorsicht geboten
Es gibt im Internet viele gute Informationen zu Finanzthemen. Allerdings muss man aufpassen, wem man vertraut. Wer zweifelhaften Ratschlägen von selbsternannten "Finanzexperten" auf den Leim geht oder auf dubiose Systeme hereinfällt, kann viel Geld verlieren.
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Es ist praktisch, sich im Internet und in den sozialen Medien über Geld- und Vorsorgethemen zu informieren. Das Angebot ist riesig. Viele Ratgeber helfen dabei, komplexe Finanzthemen besser zu verstehen. Trotzdem sollte man vorsichtig sein: Es gibt immer mehr schwarze Schafe im Netz. Und es wird immer schwieriger, die Unseriösen zu erkennen.
Fragwürdige Experten
Auf Youtube, Instagram, Facebook und Co. sind zunehmend "Finfluencer" aktiv. So nennen sich viele (selbsternannte) Expertinnen und Experten, die sich Online in Beiträgen und Videos zu Finanzthemen äussern. Diese sind oft leicht verständlich und unterhaltsam aufbereitet.
Es gibt aber gute Gründe, die Angebote kritisch zu hinterfragen. Eine Studie des Swiss Finance Instituts (SFI) zu "Finfluencern" zeigt, dass viele Ratschläge von vermeintlichen Fachleuten gefährlich sind. Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Tipps hätten Anlegerinnen und Sparer besser das Gegenteil von dem gemacht, was ihnen empfohlen wurde. Aufhorchen lässt auch, dass gerade die "schlechten" Ratgeber die grösste Reichweite haben und am meisten Follower erreichen.
Das SFI kommt zum Schluss, dass sich die wenigsten mit Finanzthemen auskennen. Ihnen fehlt das Fachwissen: Sie haben weder eine einschlägige Ausbildung noch Erfahrung in diesem Gebiet gesammelt. Geben die "Finfluencer" konkrete Empfehlungen ab und werben für bestimmte Anlageprodukte, wird es heikel. Denn einige arbeiten mit den Anbietern dieser Produkte zusammen und verdienen an der Vermittlung mit. Kurz: Sie verfolgen eher ihre eigenen Interessen als die ihrer Follower.
Tipp: Lassen Sie sich nicht auf Experimente ein. Leiten Sie mit einer erfahrenen Fachperson Ihre langfristige Anlagestrategie her und investieren Sie nur in Anlagen, die Sie verstehen und die kostengünstig sind – denn hohe Gebühren sind regelrechte Renditekiller. Und achten Sie darauf, dass Ihr Anlageberater keine Interessenkonflikte hat.
Riskante Plattformen
Behörden und die Polizei warnen, dass immer mehr betrügerische Trading-Plattformen auftauchen. Diese werben mit Anlagen, die schnelles Geld und grosse Vermögen versprechen. Das Risiko ist gross, stattdessen sein Geld zu verlieren.
Denn Internet-Kriminelle arbeiten mit gefälschten Portalen, in denen Gewinne und Verluste von Anfang an nur simuliert sind. Das Geld der Nutzerinnen und Nutzer wird nicht für Transaktionen eingesetzt, sondern verschwindet direkt nach der Einzahlung in die Taschen der Betrüger.
Tipp: Prüfen Sie genau, wer hinter einer Plattform steckt. Konsultieren Sie die Warnliste der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma).
Intransparente Systeme
Zunehmend verbreitet sind auch sogenannte Network-Marketing-Strategien. Dabei geht es nicht nur um den Börsenhandel, sondern auch um das "Spezialwissen" darum. Viele dieser selbsternannten Finanzexperten, Geld-Gurus oder Krypto-Coaches verkaufen ihr vermeintliches Wissen in Schulungs- und Motivationskursen für teures Geld.
Achtung: Solche Systeme sind wie eine Pyramide aufgebaut und speisen sich vor allem aus den Beiträgen, die neue Mitglieder einzahlen müssen. Die wenigsten sind finanziell erfolgreich – es profitieren nur diejenigen, die in der Hierarchie des Netzwerks ganz oben stehen.
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