Geldanlagen

Börsen auf Höchstständen – soll man jetzt noch in Aktien investieren?

Wenn sich Aktienmärkte auf oder nahe einem Rekordhoch befinden, fragen sich viele Anlegerinnen und Anleger, ob sie jetzt wirklich noch einsteigen sollen. Der beste Einstiegsmoment ist immer genau jetzt – ungeachtet dessen, ob sich die Aktienkurse auf Höchstständen befinden oder nicht.

Portrait von Daniel Weinmann
Daniel Weinmann
Anlageexperte
Publiziert am
05. Juni 2024

Wenn Aktienindizes neue Höchststände erreichen, herrscht bei Anlegern oft die Meinung vor, dass man besser Kurskorrekturen abwarten soll, bevor man wieder Geld in Aktien investiert. Denn es wird befürchtet, dass mit dem Erreichen eines Rekordhochs entweder die Aktien bezüglich ihrer Bewertung überdurchschnittlich teuer oder zumindest ein grosser Teil des Kursgewinnpotenzials bereits ausgeschöpft ist.

Was die meisten dabei ausser Acht lassen: Höchststände an den Börsen sind keine aussergewöhnlichen Ereignisse. Das zeigt sich eindrücklich, wenn man einen Chart über eine längere Zeitperiode betrachtet – hier am Beispiel des Swiss Performance Index (vgl. Grafik).

Langfristig zeigt der Kursverlauf des Index nach oben. Wird zwischenzeitlich ein Höchststand erreicht, kommt es oft vor, dass die Kurse weiter steigen. Oftmals ist in einer solchen Phase das wirtschaftliche Umfeld für Aktien positiv.

VZ-Studie

Aktive Aktienfonds auf dem Prüfstand

Viele Anleger setzen auf aktive Fonds. Doch sind diese wirklich so attraktiv? Und was spricht für oder gegen aktive Fonds?

Das bestätigt auch eine Auswertung der VZ-Anlage-Experten. Sie haben die Daten der Schweizer Börse SIX der letzten 35 Jahre untersucht. Dabei zeigt sich, dass der SPI in dieser Zeit 669-mal ein Rekordhoch erzielt hatte – das entspricht durchschnittlich 19 Allzeithochs pro Jahr. In einzelnen Jahren wurden gar 50 oder noch mehr Höchststände erreicht.

Deshalb lohnt es sich praktisch nie, auf einen vermeintlich günstigen Einstiegsmoment zu warten. Der beste Zeitpunkt ist immer genau jetzt – ungeachtet dessen, ob sich die Kurse auf Höchstständen befinden oder nicht. Denn Geldanlagen setzen ohnehin eine langfristige Sicht voraus.

Das wird auch von der Datenauswertung des VZ gestützt. Es macht für die durchschnittliche Jahresrendite keinen Unterschied, ob man zu Höchstständen oder zu einem anderen, zufällig gewählten Zeitpunkt sein Geld angelegt hat.

Viel entscheidender für die Gesamtrendite ist, dass man beim Geldanlegen diese vier Punkte beachtet: 

  • Investieren Sie den Teil der Ersparnisse, den Sie nicht benötigen, in Wertschriften und machen Sie dabei keine Experimente.
  • Leiten Sie die Anlagestrategie sorgfältig her, damit sie zu Ihrer Risikofähigkeit und Risikobereitschaft passt. Halten Sie daran fest, auch wenn die Kurse sinken.
  • Nutzen Sie Anlagen wie ETF und Indexfonds. Sie sind günstig und transparent. Und ihre Rendite liegt nahe an der Marktrendite – für die meisten Sparer und Anleger ist eine marktgerechte Rendite ideal.
  • ETF schütten auch Dividenden aus. Diese Ausschüttungen können Sie als zusätzliches Einkommen beziehen, wenn Sie darauf angewiesen sind.
  • Leiten Sie Ihr persönliches Risikoprofil neu her, wenn sich Ihre finanzielle Situation ändert oder zumindest alle zwei Jahre.

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