Baukosten: So laufen sie nicht aus dem Ruder
Bauherren droht ein böses Erwachen, wenn das Haus plötzlich viel teurer wird. Wer heute baut, muss wegen den kräftig gestiegenen Rohstoffpreisen und Lieferengpässen noch besser planen.
Beitrag empfehlen
Die Erfahrung zeigt: Beim Bau einer neuen Liegenschaft werden die Kosten oft deutlich überschritten. Im schlimmsten Fall muss man die Liegenschaft sogar verkaufen, weil die zusätzlichen Eigenmittel fehlen oder die Hypothekarzinsen plus Amortisation und Nebenkosten mehr als ein Drittel des regelmässigen Einkommens ausmachen.
Mehrkosten zeichnen sich häufig schon früh ab. Dennoch ziehen Architekten und Planer die Notbremse oft zu spät. Sie gestatten Bauherren ihre Extrawünsche, akzeptieren vorbehaltlos Mehraufwände von Bauunternehmern und nehmen falsch geschätzte Kosten als unausweichlich hin.
So tappen Sie nicht in die Kostenfalle
Eine lückenhafte Kostenkontrolle ist oft auch schuld, dass das Budget nicht ausreicht. Kommt nach Bauvollendung dann die Schlussrechnung, ist es zu spät für Korrekturen. Das zeigt ein Beispiel in Basel: Ein Mehrfamilienhaus sollte ursprünglich 6,6 Millionen Franken kosten – am Ende waren es 450'000 Franken mehr. Grund waren Zusatzkosten für den Aushub (plus 131'000 Fr.) und die Baumeisterarbeiten (plus 120'000 Fr.). Der Bau verteuerte sich zusätzlich, weil sich das Honorar des Architekten nach der Bausumme richtet.
Bauherren sollten ihre Baupartner frühzeitig in die Pflicht nehmen. Allerdings überfordert das viele. Hier können unabhängige Bautreuhänder Abhilfe schaffen. Sie kontrollieren, ob die Rechnungen vollständig und korrekt sind und geben regelmässig Feedback zum Budget. Hierzu führen sie eine eigene Baukostenkontrolle und überwachen die Vergaben. Bauherren, die es den Experten überlassen, ihre Baupartner enger zu führen, sind frühzeitig über Mehrkosten im Bilde und können so immer noch rechtzeitig die Notbremse ziehen.