Der Nutzen von Prognosen
Mark Dittli, der Chefredaktor der Finanzplattform "The Market NZZ", hält wenig von den Börsenprognosen der Banken.
Neues Jahr, neuer Blick in die Kristallkugel: Zu jedem Jahreswechsel überbieten sich die Auguren der Banken gegenseitig mit Vorhersagen. Auf die Kommastelle prognostizieren sie, was mit den Aktienkursen, den Zinsen, dem Ölpreis oder dem Dollar geschehen wird.
Bei allem Respekt für ihre Arbeit: Das bringt nichts. Die Finanzmärkte sind viel zu komplex, als dass man ihren Verlauf punktgenau vorhersagen könnte. Meist sind die Prognosen noch mit Aussagen wie "wir erwarten Volatilität" oder "die Ungewissheit ist gross" garniert. Das ist genauso nutzlos; die Zukunft ist immer ungewiss.
"Es gibt zwei Arten von Prognostikern", sagte der Ökonom John Kenneth Galbraith einst: "Die, die nichts wissen, und die, die nicht wissen, dass sie nichts wissen."
Zerbrechen Sie sich also nicht den Kopf mit dem Versuch, die Zukunft vorherzusagen. Wichtiger ist es sicherzustellen, dass Ihr Wertschriftendepot robust und für verschiedene Szenarien gerüstet ist.