Geldanlagen

Die Auswahl des richtigen ETF

Bevor ein Anleger sich für einen bestimmten ETF entscheidet, sollte er sich mit der Wahl des passenden Indexes befassen.

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Daniel Weinmann
Anlageexperte

Exchange Traded Funds, kurz ETF, haben das Ziel, die Wertentwicklung eines Indexes möglichst exakt nachzubilden. Steigt oder fällt der Index, steigt oder fällt auch der Kurs des ETF. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines ETF sind daher die historischen Renditen und Schwankungsrisiken des zugrunde liegenden Indexes. Ein Aktienmarktindex hat beispielsweise in der Regel ein höheres Renditepotenzial als ein Obligationenindex. Bei Aktienindizes bestehen allerdings auch höhere Schwankungsrisiken.

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Auch innerhalb einer Anlageklasse kann es zu grossen Renditeunterschieden kommen (siehe Grafik). Der Swiss Market Index (SMI), der Swiss Leader Index (SLI), der Swiss Performance Index (SPI) und der SMI-Mid (SMIM) bilden je ein Segment des Schweizer Aktienmarktes ab. Ihre Renditen unterscheiden sich jedoch zeitweise deutlich. Zwischen Dezember 2017 und Dezember 2022 stieg der SPI um rund 28 Prozent, der SMIM um 7 Prozent.

Grund für die unterschiedliche Entwicklung der Renditen ist die unterschiedliche Zusammensetzung der Indizes. Anleger sollten sich deshalb zuerst für einen bestimmten Index entscheiden, bevor sie sich für einen ETF entscheiden. Viele Indizes gewichten die Titel entsprechend ihrem Börsenwert. Mit ETF auf solche Indizes nehmen die Anleger ein nicht zu unterschätzendes Klumpenrisiko in Kauf.

So etwa beim SMI: Er umfasst die Aktien der 20 grössten Schweizer Unternehmen. Die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche machen wegen ihres grossen Börsenwerts rund 50 Prozent des Indexes aus. Auch im SPI fallen über 40 Prozent auf diese drei Grosskonzerne. Obwohl der Index mit über 200 Titeln nahezu sämtliche an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen abdeckt. Daher kann von der Vielzahl der Titel nicht zwingend auf eine bessere Diversifikation geschlossen werden.

Abhängigkeit von Indexschwergewichten reduzieren

Anders sieht es beim SLI aus, der die 30 am meisten gehandelten Aktien enthält. Pro Titel strebt der Index eine maximale Gewichtung von 9 Prozent an. Die Titel der Grossunternehmen haben dadurch deutlich weniger Einfluss auf die Entwicklung des Indexes. Die Kursrisiken verteilen sich gleichmässiger auf die einzelnen Titel.

Für Anleger, die bereits in Aktien der grössten Schweizer Unternehmen investiert sind, kann ein ETF auf den SMIM eine interessante Ergänzung sein. Der Index umfasst 30 mittelgrosse Unternehmen, die nicht schon im SMI vertreten sind. Dadurch lässt sich die Abhängigkeit von den Indexschwergewichten reduzieren.

Bei weltweiten oder regionalen Aktienindizes ist auch die Diversifikation hinsichtlich Währungen, Branchen und Länder zu berücksichtigen. Zudem sollten die im Index enthaltenen Titel einfach handelbar sein und über eine hohe Liquidität verfügen. Das ermöglicht dem ETF, die notwendigen Titel kostengünstig zu kaufen und zu verkaufen.