Geldanlagen

Fondsvergleich: Auf die Gebühren kommt es an

Anlagefonds sind in der Schweiz sehr beliebt. Auch das Angebot wird immer vielfältiger. Deshalb lohnt es sich, die Kosten der Produkte genau zu prüfen.

Manuel Rütsche
Leiter Asset Management
Publiziert am
17. Juli 2024

Schweizer Privatanlegern stehen aktuell rund 10‘000 Anlagefonds zur Verfügung. Doch diese Produktevielfalt macht es schwierig, den besten Fonds zu finden. Neben zahlreichen passiven Fonds, welche die Wertentwicklung eines Index abbilden, können Anleger auch auf aktive Fonds setzen. Diese versuchen, einen Index zu schlagen. Um mehrere Produkte auf den gleichen Index miteinander vergleichen zu können, ist eine Betrachtung der Kosten sehr hilfreich.

Merkblatt
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Die Auswahl des richtigen ETF

Dieses Merkblatt zeigt auf, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Die Gesamtkostenquote TER (Total Expense Ratio) gibt einen Anhaltspunkt, wie hoch die jährlichen Kosten ausfallen. Diese Kennzahl umfasst neben den Verwaltungs- und Marketinggebühren auch Kommissionen an die Depotbank, die Kosten für den Vertrieb und die Revision des Fonds. Die TER wird als Prozentsatz der durchschnittlichen verwalteten Vermögen des Fonds angegeben.

Bei der Betrachtung von drei indexnahen Fonds auf den breiten Swiss Performance Index (SPI) fällt auf, dass die jeweiligen TER stark voneinander abweichen können.

Fonds 1 ist ein passiver Fonds (Indexfonds) und überzeugt im Marktvergleich mit tiefen Gebühren. Passive Fonds können durch die Indexabbildung auf ein teures Fondsmanagement verzichten, was Gebühren spart. Fonds 2 ist ebenfalls ein Indexfonds, weist aber für einen Indexfonds sehr hohe Gebühren auf. Fonds 3 ist fast zehnmal so teuer wie Fonds 1. Der Grund: der Fonds wird als aktiv beworben. Bei genauer Betrachtung fällt jedoch auf, dass der Fonds in den vergangenen Jahren nur sehr geringfügig vom SPI abgewichen ist. Man könnte diesen Fonds deshalb als «unechten» aktiven Fonds klassifizieren.

Bei einer unabhängigen Fondsselektion würde Fonds 1 für Anlegerinnen und Anleger selektiert werden. Banken mit eigenen Fonds wählen für ihre Kunden (z.B. im Rahmen von Vermögensverwaltungsmandaten) vermehrt hauseigene Anlageprodukte aus, die überdurchschnittlich teuer sind (Fonds 2 bzw. 3).

In diesem Beispiel ist das günstigste Produkt auch die beste Auswahl mit der höchsten Rendite nach Gebühren. Allerdings sollten bei der Fondsselektion nicht nur die Kosten (TER) berücksichtigt werden. Das vermeintlich günstigste Produkt weist nicht immer die beste Rendite aus. Entscheidend sind daher bei der Titelselektion beispielsweise auch die Abbildungsqualität oder das Fondsdomizil. Diese Kriterien können die Rendite teilweise sogar stärker beeinflussen als die Kosten.

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