Hervorragender Jahresstart von Schweizer Aktien
Die Berichtssaison in der Schweiz geht dem Ende entgegen. Christian Huber, Leiter Aktienresearch beim VZ, zieht Bilanz und erklärt, weshalb die SMI-Schwergewichte seit Anfang Jahr stark zugelegt haben.

Beitrag empfehlen
Der Swiss Market Index ist überdurchschnittlich gut in das Jahr 2025 gestartet. Kurz vor dem Ende des ersten Quartals liegt er mit gut 13 Prozent im Plus (Dividenden eingerechnet).
Das liegt hauptsächlich daran, dass die drei Schwergewichte des Index deutlich an Wert zugelegt haben: Nestlé, Roche und Novartis weisen seit Anfang Januar einen Gesamtertrag inklusive Dividende von 15 bis 21 Prozent auf (vgl. Grafik).
Das liegt einerseits daran, dass Investoren wieder vermehrt auf defensive Aktien setzen. Andererseits überzeugen diese drei Titel auch mit ihren Geschäftszahlen. Hier die Fakten im kurzen Überblick:
Nestlé: Dank einem stärkeren Wachstum im vierten Quartal 2024 gelang es dem Nahrungsmittelhersteller, die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr zu übertreffen. Zwar bleibt das Konsumumfeld anspruchsvoll, da die Rohstoffpreise hoch bleiben und im Fall von Kaffee und Kakao sogar weiter steigen könnten. Allerdings könnten in bestimmten Märkten Preisanpassungen folgen.
Roche: Das Pharmaunternehmen hat seine Umsatzprognose für 2024 erfüllt und ein robustes währungsbereinigtes Wachstum von 7 Prozent ausgewiesen. Die Pharmasparte zeigte sich besonders stark, auch das Diagnostikgeschäft konnte nach dem Abklingen des pandemiebedingten Booms wieder zulegen. Für 2025 stehen mehrere bedeutende Studienergebnisse an, darunter einige aus der entscheidenden Phase 3.
Novartis: 2024 hat Novartis erneut die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Erfolgsserie fortgesetzt. Positive Nachrichten lieferte das Medikament Entresto. Die Gefahr von Nachahmerprodukten konnte durch die gerichtlich bestätigte Gültigkeit des Patents ausgeschlossen werden. Der Ausblick für 2025 war unerwartet ambitioniert, was den Aktienkurs beflügelte.
Auch andere SMI-Unternehmen erfüllten oder übertrafen gar die Erwartungen der Finanzmärkte – unter ihnen der Versicherer Zurich, der Zementhersteller Holcim und der Pharmazulieferer Alcon. Bei all diesen Aktien fiel die Kursreaktion nach den Zahlen positiv aus. Zu den wenigen Enttäuschungen gehören die beiden Versicherungsunternehmen Swiss Life und Swiss Re. Bei beiden lag der Umsatz unter den Erwartungen. Als Folge davon gaben die Aktienkurse nach. Drei der 17 SMI-Unternehmen haben ihre Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr noch nicht rapportiert. Logitech, Richemont und Sonova werden ihre Zahlen in der ersten Mai-Hälfte präsentieren.
Weitere Wirtschaftsnews
Deutschlands Ja zum Milliardenpaket
Der Deutsche Bundestag hat mit einer Zweidrittelmehrheit eine Grundgesetzänderung beschlossen, die ein historisches Investitionsprogramm über mehrere hundert Milliarden Euro ermöglicht. Bei der für Freitag anstehenden Abstimmung im Deutschen Bundesrat, bei der ebenfalls eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, gilt eine Zustimmung als nahezu sicher.
US-Einzelhandelsumsätze nehmen leicht zu
Im Februar sind die Einzelhandelsumsätze in den USA auf Monatssicht um 0,2 Prozent und damit weniger als erwartet gestiegen. Dies, obwohl die Werte für Januar – die in der ersten Lesung bereits aufgrund der Waldbrände rund um Los Angeles sowie extremer Kälte andernorts schwach ausgefallen waren – noch zusätzlich nach unten revidiert wurden. Auf Jahressicht ergibt sich ein Plus von 3,3 Prozent.
Gold auf Allzeithoch
Die Feinunze Gold hat in den vergangenen Tagen zum ersten Mal die Marke von 3000 Dollar durchbrochen. Die Investoren setzen inmitten wirtschaftlicher Unsicherheit verstärkt auf das Edelmetall als sicheren Hafen. Die Möglichkeit eines eskalierenden Zollkriegs beschäftigt die Märkte weiterhin.