Bankgeschäfte

Konto oder Wertschriften? Teilen Sie Ihr Geld sinnvoll auf

Steuern und Inflation nagen an den Ersparnissen, die auf Konten liegen. Wer Verluste vermeiden will, sollte sein Geld jetzt effizient strukturieren.

Florian Bächler
Anlageexperte
Publiziert am
27. Dezember 2024

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Ende 2024 den Leitzins ein weiteres Mal gesenkt. Für Sparerinnen und Sparer sind tiefere Zinsen schlechte Nachrichten: Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Banken ihre Sparzinsen weiter zurücknehmen.

Viele halten allerdings riesige Barreserven auf Bankkonten. Heute verliert dieses Geld laufend an Wert, weil die Teuerung höher ist als der Zinsertrag. Zieht man auch die Einkommenssteuern ab, schrumpfen die Ersparnisse bedenklich. Dazu eine einfache Rechnung: Angenommen, der Zins beträgt 0,5 Prozent und die Einkommens- und Vermögenssteuer 0,35 Prozent. Dann beläuft sich der Nettozins nur noch auf 0,15 Prozent. Wird davon noch die Inflation von 0,7 Prozent (Stand November 2024) abgezogen, erhält der Sparer keine Rendite mehr, sondern muss auf 0,55 Prozent seines Vermögens verzichten – und das Jahr für Jahr.

Darum ist es wichtiger denn je, sein Geld gut zu organisieren:

Privatkonto

Ein Liquiditätspolster ist wichtig, um laufende sowie unerwartete Kosten begleichen zu können. Wie hoch dieses sein soll, ist individuell unterschiedlich. In der Regel genügt ein halber Jahreslohn, um den Lebensunterhalt zu decken. Er bleibt auf dem Privatkonto – am besten bei einer Bank, bei der Konto und Zahlungsverkehr kostenlos sind und das Geld ohne Einschränkung abgehoben werden kann.

Sparkonto

Das Sparkonto nutzt man, um mittel- bis langfristig zu sparen sowie als zusätzliche Bargeldreserve zum Privatkonto. Hier ist ein halber bis ein ganzer Jahreslohn angemessen, denn in der Regel gilt eine Rückzugsfrist von einigen Monaten. Wer die Rückzugsbedingungen und Kündigungsfristen nicht einhält, muss unter Umständen mit hohen Gebühren rechnen. Das Geld auf dem Sparkonto sollte marktgerecht verzinst werden.

Merkblatt
Merkblatt

Konto oder Wertschriften? So organisieren Sie Ihre Ersparnisse

Dieses Merkblatt zeigt auf, wie Sie immer flüssig bleiben und trotzdem über die Jahre eine ansehnliche Rendite erwirtschaften können.

Tipp: Wechseln Sie zu einer Bank, die Ihnen faire Zinsen für Ihr Geld bietet. Einen Vergleich finden Sie hier.

Festgelder kann man im Umfeld von sinkenden Zinsen dagegen in der Regel vernachlässigen. Sie werfen kaum noch Erträge ab. Sparkonti bieten meist die besseren Konditionen und bieten sich daher als Alternative an.

Wertschriften

Stehen keine Investitionen an, sollte man Ersparnisse, auf die man länger nicht angewiesen ist, in Wertschriften anlegen. Eine marktgerechte Rendite ist für die meisten ideal. Dafür eignen sich Exchange Traded Funds (ETF) am besten: Ihre Rendite liegt nahe an der Marktrendite, und sie sind günstig und transparent.

Oft ist es am einfachsten, in einen ETF-Sparplan einzuzahlen, der die Erträge laufend reinvestiert. Wer regelmässig einzahlt, kauft bei tiefen Kursen mehr Fondsanteile, bei hohen weniger. Über die Jahre gleicht sich da aus, und man kommt auf einen guten Durchschnittspreis. Darum kann man jederzeit mit einem Sparplan starten – unabhängig davon, ob die Börsenkurse hoch oder tief sind.

Dazu ein Beispiel: Wer mit 150'000 Franken startet und monatlich 500 Franken einzahlt, hat bei einer Rendite von 3,5 Prozent nach 10 Jahren 283'306 Franken; nach 20 Jahren sind es 471'347 Franken – mehr als dreimal so viel wie beim Start (Tabelle).

Altersvorsorge

Einen Teil der Ersparnisse, die man langfristig nicht benötigt, sollte man jedes Jahr in die eigene Altersvorsorge investieren. Zwar bleibt das Geld bis zur Pensionierung blockiert. Dafür kann man seine Steuerlast oft deutlich senken und profitiert später von besseren Altersleistungen. Möglich sind freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse und in die Säule 3a.

Bei 3a-Konten können die Zinsunterschiede zwischen den Banken recht gross sein – ein regelmässiger Vergleich lohnt sich. Und gegebenenfalls sollte man zu einem besseren Anbieter wechseln. Noch mehr profitieren kann man, wenn man statt eines Kontos eine 3a-Lösung mit Wertschriften wählt. Langfristig rentiert eine solche Lösung in der Regel besser. Allerdings sollte man auch hier die Angebote sorgfältig prüfen: Passive Lösungen, die in Indexfonds wie ETF investieren, lohnen sich oft mehr als aktiv verwaltete 3a-Anlagefonds.

Tipp: Wenn Sie mit ETF vorsorgen, sollten Sie möglichst Anfang Jahr den Maximalbetrag von 7258 Franken einzahlen. So kommen bis zur Pensionierung Tausende Franken mehr zusammen.

Sie möchten Ihr Geld besser organisieren und sicher anlegen? Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.