Immobilien

Mehrfamilienhaus verkaufen: Vorsicht vor unseriösen Offerten

Ein Mehrfamilienhaus zu verkaufen ist komplizierter, als wenn es um ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung geht. Klären Sie gut ab, was auf Sie zukommt.

Portrait von Stefan Bestler
Stefan Bestler
Immobilienspezialist
Publiziert am
16. Januar 2024

Mit zunehmendem Alter empfinden viele Besitzerinnen und Besitzer ihre Mehrfamilienhäuser als Last. Indem sie sich davon trennen, möchten sie auch vermeiden, dass sich die Kinder später darum streiten.

Merkblatt
Merkblatt

Mehrfamilienhaus: Tipps zum Verkauf

Erfahren Sie, wie man den besten Verkaufspreis erzielt, was die Folgen für die Mieter sind und wo Sie bei der Hausverwaltung Vorsicht walten lassen müssen.

In so einer Situation ist man empfänglich für Kaufangebote. Vorsicht: Die Erfahrung zeigt, dass Makler, Investoren und Architekten den Markt systematisch nach interessanten Objekten absuchen und auf die Eigentümer zugehen – mit Offerten, die auf den ersten Blick überzeugend wirken. Das Beispiel in der Tabelle illustriert, warum man spontane Offerten genau prüfen muss: Ein Interessent bietet einem Ehepaar 3,125 Millionen Franken für sein Mehrfamilienhaus. 

Die Offerte basiert auf dem Ertragswert – also auf den erwarteten Einnahmen in der Zukunft. Das klingt plausibel. Allerdings: Der Wert des Grundstücks, auf dem das Haus steht, ist fast eine halbe Million höher als der Ertragswert. Warum? In dieser Parzelle steckt viel Potenzial, das nicht ausgeschöpft ist, und die künftigen Erträge könnten viel höher sein, als der heutige Ertragswert vermuten lässt.

Darum: Wenn Sie über einen Verkauf nachdenken, sollten Sie sich Zeit nehmen, um in Ruhe alles sorgfältig vorzubereiten:

Wert/Schätzung

Die Bewertung von Mehrfamilienhäusern kann komplex sein. Interessenten sind oft Makler, institutionelle Investoren oder professionelle Vermarkter. Lassen Sie Ihre Liegenschaft darum von einer erfahrenen Fachperson schätzen. Ein Profi kann am besten berechnen, mit welchem Preis Sie auf den Markt gehen sollten – zum Beispiel, indem er auch das Wertsteigerungspotenzial berechnet.

Zeitplan/Prozess

Der Verkauf kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Selbst an Toplagen kann es Monate dauern, um Käufer zu finden, die den gewünschten Preis zu zahlen bereit sind. Und damit ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. Planen Sie auch genügend Zeit ein für die Verhandlungen, die Ausarbeitung und Prüfung der Verträge sowie für die Abwicklung und Übergabe der Immobilie.

Makler/Verträge

In vielen Fällen ist es sinnvoll, Vermittler oder Makler beizuziehen. Sie übernehmen die Ausschreibung, die Verkaufsgespräche und viele Formalitäten bis hin zur Vertragsunterzeichnung im Notariat. Viele Verträge enthalten jedoch einseitig formulierte Klauseln. Studieren Sie alles genau und akzeptieren Sie keine überrissenen Provisionen.

Kosten/Steuern

Beim Verkauf einer Immobilie fallen verschiedene Steuern und Gebühren an. Klären Sie frühzeitig ab, was auf Sie zukommt. So können Sie sich zum Beispiel besser auf die Grundstückgewinnsteuer vorbereiten: Deren Höhe hängt von der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis ab sowie von der Besitzdauer.

Nachlass

Sprechen Sie früh mit Ihren Kindern und bringen Sie im Testament Teilungsvorschriften an, statt die Entscheidung den Erben zu überlassen. So beugen Sie Streit in der Familie vor.

Sie wollen alles richtig machen, wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen? Bestellen Sie das Merkblatt oder sprechen Sie mit einer erfahrenen Fachperson im VZ.