Pensionierung

Pensionierung: Die Einkommenslücke wird immer grösser

Aus AHV und Pensionskasse zusammen gibt es heute viel weniger Geld als früher. Je besser man verdient, desto weniger decken die Renten den letzten Lohn ab.

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Karl Flubacher
Pensionierungsexperte
Publiziert am
06. September 2024

Eigentlich sollten die Renten aus der AHV und der Pensionskasse zusammen 60 Prozent des letzten Lohnes ausmachen. Dieses Ziel liegt für viele Menschen aber schon lange in weiter Ferne.

VZ-Studie

VZ Pensionierungs-Barometer 2024

Die Studie untersucht die Entwicklung der Renten aus der AHV und der Pensionskasse.

Das zeigt ein Beispiel aus dem aktuellen VZ Pensionierungs-Barometer: Einem 65-Jährigen, der 100’000 Franken pro Jahr verdient, wird nach der Pensionierung nur noch rund 52 Prozent seines letzten Lohns als Rente ersetzt. Weil die Renten der Pensionskassen in den letzten Jahren immer mehr gesunken sind, hat sich die Einkommenslücke stetig ausgeweitet.

Im Jahr 2002 konnte ein gleichaltriger Mann mit dem gleichen Lohn noch damit rechnen, dass nach der Pensionierung 62 Prozent seines letzten Lohnes ersetzt werden (Grafik).

Noch grösser ist die Lücke bei höheren Einkommen. Wer 150’000 Franken im Jahr verdient, muss mit einer Rente rechnen, die nur rund 43 Prozent des letzten Salärs ausmacht. 2002 waren es zumindest noch rund 58 Prozent.

Fazit: Die Pensionskassen-Renten werden kleiner, die Einkommenslücke wächst. Wer sich im Alter nicht stark finanziell einschränken will, muss selber rechtzeitig handeln:

Planen Sie sorgfältig

Allerspätestens mit 55 sollten Sie sich berechnen lassen, wie viel Rente Sie aus AHV und Pensionskasse bekommen werden. Machen Sie ein Budget. So sehen Sie, wie viel Sie zusätzlich sparen müssen, um im Alter schmerzhafte Einbussen zu vermeiden. Erstellen Sie auch einen Finanzplan, der die Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Vermögen bis 65 und danach abbildet.

Füllen Sie die Lücke

Zahlen Sie nach Möglichkeit freiwillig in Ihre Pensionskasse ein. Und verpassen Sie keine Einzahlung in die Säule 3a. So verbessern Sie Ihre Vorsorge und sparen viel Steuern.

Wichtig: Prüfen Sie eine Säule 3a mit ETF. So eine Lösung rentiert meistens deutlich besser als ein 3a-Konto. Und schliessen Sie keine 3a-Versicherungspolicen ab. Diese sind meist sehr teuer und intransparent.

Arbeiten Sie länger

Bleiben Sie länger erwerbstätig, wenn Sie das wollen und können. Der Vorteil: Wenn Sie zum Beispiel Ihre AHV-Rente um ein Jahr aufschieben, erhalten Sie 5,2 Prozent mehr Rente, als wenn Sie Ihre erste Rente mit 65 beziehen – und zwar Ihr Leben lang.

Oder hören Sie früher auf

Auch eine Teilpensionierung hilft oft, die Steuerlast zu senken. Wenn Sie Ihr Pensum mit 63 Jahren von 100 auf 70 Prozent reduzieren, können Sie von der Pensionskasse dann schon 30 Prozent Ihres Guthabens auszahlen lassen und den Rest beziehen, wenn Sie den Beruf endgültig aufgeben. Und wenn Sie die Bezüge über mehrere Kalenderjahre staffeln, sparen Sie zusätzlich, weil sie so in der Regel die Steuerprogression brechen können.

Sparen Sie Steuern

Die Steuerbelastung im Alter hängt stark davon ab, wie Sie Ihr Pensionskassengeld beziehen: als Rente, als Kapital oder als Kombination aus beidem. Die Rente wird ein Leben lang als Einkommen besteuert, das Kapital nur einmal und zu einem tieferen Steuersatz. Zwar fallen danach Vermögenssteuern an, aber der Kapitalbezug ist aus steuerlicher Sicht auf Dauer meistens attraktiver.

Legen Sie richtig an

Legen Sie Ihr Geld sicher und langfristig an. Für die meisten sind passive Anlagen wie ETF am besten. Sie sind günstig und transparent, und man kann die Risiken schon mit kleinen Summen breit streuen. ETF eigenen sich besonders, um eine marktgerechte Rendite zu erzielen.

Wie gross ist Ihre Einkommenslücke nach der Pensionierung? Bestellen Sie die kostenlose Studie. Aus dem Merkblatt erfahren Sie, wie Sie Lücken rechtzeitig schliessen. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.