Die Lücke zwischen Lohn und Rente klafft weiter auf
Düstere Aussichten: Die Renten schrumpfen, die finanziellen Lücken werden grösser. Dies zeigt das aktuelle Pensionierungs-Barometer des VZ VermögensZentrums, Höchste Zeit, dass du selbst fürs Alter vorsorgst.
Nach einem erfüllten Arbeitsleben die Seele baumeln lassen und von den Früchten seiner Arbeit leben – dieser Traum rückt für viele zunehmend in weite Ferne. Eigentlich sollten die Renten aus AHV und Pensionskasse (PK) zusammen 60 Prozent des letzten Lohns ersetzen und so ein angenehmes Leben im Ruhestand ermöglichen. Das tun sie jedoch immer weniger: Heute gibt es aus AHV und PK rund einen Fünftel weniger Geld als noch vor 20 Jahren.
2002 konnte ein 55-Jähriger mit einem Jahreseinkommen von 120'000 Franken eine Rente von 74'920 Franken erwarten. Heute sind es noch 59'200 Franken - satte 15'720 Franken weniger. Und die Erfahrung zeigt: Die Rente, die dann effektiv ausbezahlt wird, dürfte nochmals deutlich tiefer sein. Das geht aus der aktuellen VZ-Studie hervor.
Pensionskassen zahlen weniger
Der Grund liegt bei den Pensionskassen. Die PK-Rente sank innert 20 Jahren um gut 40 Prozent – und dürfte weiter sinken. Da die Menschen immer länger leben, müssen viele Pensionskassen ihre überobligatorischen Leistungen kürzen. Mit der geplanten BVG-Reform, die den gesetzlichen Umwandlungssatz von 6,8 auf 6 Prozent reduzieren will, sinken dann auch die Renten im Obligatorium – sofern das Stimmvolk Ja sagt.
Zwar stieg die AHV-Rente im gleichen Zeitraum um 19 Prozent, da sie im Gegensatz zu vielen PK-Renten regelmässig der Teuerung angepasst wird. Das reicht jedoch nicht, um den Rückgang auszugleichen. Die Lücke zwischen dem letzten Lohn und der Rente wächst daher weiter an – vor allem bei Erwerbstätigen mit mittleren und hohen Einkommen.
Privates Sparen immer wichtiger
Wer nach der Pensionierung an seinem gewohnten Lebensstil festhalten möchte, sollte das Heft daher selbst in die Hand nehmen – je früher, desto besser. Eine Möglichkeit sind freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse. Auf dem persönlichen Vorsorgeausweis steht, wie viel du maximal einzahlen darfst. Den Einkauf kannst du vom steuerbaren Einkommen abziehen – genauso wie Einzahlungen in die Säule 3a. Für das 3a-Sparen bieten viele Banken ein Zinskonto oder eine Lösung mit Wertschriften an, wobei Aktien, Obligationen und Co. langfristig meist höhere Erträge bringen.
Als weitere Option kannst du mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen. Dank der normalerweise auf lange Sicht viel höheren Rendite ist er attraktiver als ein Sparkonto, Fondssparpläne wiederum sind wegen der Gebühren oft teurer. Daher ist ein ETF-Sparplan die ideale Lösung, wenn du für ein langfristiges finanzielles Ziel regelmässig Geld auf die Seite legen möchtest.