So kurzlebig sind thematische Aktienfonds
Immer mehr Anlegerinnen und Anleger investieren mit Fonds und ETF in Megatrends. Doch zahlt sich das wirklich aus?
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Künstliche Intelligenz, Langlebigkeit, Robotik: Es gibt viele Themen, die mit Blick auf die Zukunft vielversprechend klingen. Deshalb werden von den Banken solche Themen oft auch mit Finanzprodukten zugänglich gemacht. Doch zahlt es sich aus, mit einem Fonds oder ETF auf einen Megatrend zu setzen?
Das VZ hat in einer Studie solche thematische Anlagefonds untersucht – und ist zu einem klaren Ergebnis gekommen. Ein Punkt, der ziemlich schnell auffällt, ist die kurze Überlebensdauer von Themenfonds. Viele dieser Produkte werden zwar mit gut klingenden Geschichten vermarktet. Sie schaffen aber langfristig keinen Durchbruch. Über die Hälfte dieser Fonds verschwindet deshalb innert zehn Jahren wieder vom Markt.
Das liegt vor allem daran, dass die meisten Fonds an ihrem selbst gesteckten Ziel scheitern. Dieses besteht darin, von zukünftig relevanten Geschäftsfeldern zu profitieren. Was aber tatsächlich relevant sein wird und wie lange diese Relevanz anhält, lässt sich im Voraus fast nie bestimmen.
Deshalb besteht für Themenfonds das Risiko, dass ein Thema nur eine kurze Zeit zu begeistern vermag und sich nicht – wie erhofft – von einem Hype zu einem Megatrend entwickelt. Wenn ein Thema aber keine wirtschaftliche Bedeutung erlangt, führt dies oft dazu, dass die entsprechenden Fonds keine zufriedenstellende Rendite erzielen können.
Die VZ-Auswertung zeigt, dass 5 Prozent der weltweit verfügbaren Themenfonds bereits im ersten Jahr wieder vom Markt zurückgezogen werden. Nach drei Jahren sind es rund 20 Prozent – also jeder fünfte Fonds – und nach zehn Jahren mehr als die Hälfte.
Wenn der Anbieter eines Themenfonds nicht in der Lage ist, das verwaltete Vermögen schnell und signifikant zu steigern, wird der Betrieb für ihn unrentabel und es besteht die Möglichkeit, dass der Fonds liquidiert wird. Der Schliessungsprozess eines Themenfonds führt neben der bereits erlittenen Minderrendite zusätzlich zu unnötigen Kosten für die Anleger.
Wenn die Fondspositionen wegen der Schliessung verkauft werden müssen, sind die investierten Gelder während des Prozesses oft nicht verfügbar. Die Anleger müssen dann ein neues Produkt auswählen, und es fallen Transaktionskosten an.
Die meisten Anleger fahren deshalb längerfristig besser, wenn sie in ETF auf traditionelle und günstigere Regionen- oder Sektoren-Indizes anlegen.
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