Aktienfonds: Die meisten sind ihr Geld nicht wert
Aktienfonds belasten Anlegern jedes Jahr hohe Gebühren. Trotzdem schaffen es nur wenige Fondsmanager, ihren Vergleichsindex langfristig zu schlagen. Das zeigt eine Studie des VZ VermögensZentrums zu aktiv verwalteten Schweizer Aktienfonds.
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Die meisten aktiv gemanagten Aktienfonds halten nicht, was sie versprechen – in vielen Wertschriftendepots sind sie darum fehl am Platz. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des VZ VermögensZentrums. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
Aktienfonds sind teuer
Aktiv gemanagte Aktienfonds kosten deutlich mehr als passive Fonds wie ETF. Die jährlichen Gebühren (TER) von aktiven Fonds auf den Schweizer Aktienmarkt liegen im Durchschnitt bei rund 1,5 Prozent. ETF auf den Swiss Performance Index (SPI) dagegen kosten im Schnitt nur 0,13 Prozent.
Die Fondsmanager begründen die Mehrkosten mit ihrem Aufwand für Analyse und Auswahl der Aktien. Diesen Aufwand betreiben sie, weil sie eine höhere Rendite als ihr Vergleichsindex erzielen wollen – sie versuchen, den Markt zu schlagen. ETF und andere Indexfonds sind viel günstiger, weil es dafür kein teures Fondsmanagement braucht.
Das Ziel von ETF ist es, Aktienindizes möglichst genau nachzubilden. Sie wollen also die Marktrendite erzielen. Das bedeutet: Immer so viel gewinnen oder verlieren wie der Markt.
Hohe Gebühren bedeuten weniger Rendite. Langfristig wirken jährliche Kosten wie ein negativer Zinseszinseffekt.
Die meisten Aktienfonds schlagen den Markt nicht
Die Mehrheit der aktiven Aktienfonds erzielt langfristig keine Mehrrendite zum Vergleichsindex, sondern schneidet schlechter ab. Im Schnitt erzielt nur etwa ein Drittel der Fonds über drei Jahre eine Mehrrendite (Tabelle unten). Über ein Jahr betrachtet gelang das knapp über 40 Prozent der Fonds. Auch eine Auswertung des Fondsanalysehauses Morningstar zeigt: Über eine Betrachtungsperiode von 5, 10 und 15 Jahren verpassen mehr als zwei Drittel der Aktienfonds die Markrendite. Das heisst, dass oft nur gerade einer von vier aktiv verwalteten Fonds eine Mehrrendite erzielen kann.
Für die Anleger ist die Suche nach den wenigen erfolgversprechenden Fonds fast unmöglich, weil die besten Fonds der Vergangenheit nicht unbedingt auch künftig die besten sind. Die Rangliste ändert laufend.
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Viele Aktienfonds kleben am Vergleichsindex
Überraschend viele aktive Fonds sind in Wirklichkeit passiv, denn sie weichen kaum von ihrem Vergleichsindex ab – das Fondsvermögen wird also gar nicht aktiv gemanagt. Für solche «Indexkleber» ist es praktisch unmöglich, die Rendite des Vergleichsindex nach Abzug der hohen Kosten zu übertreffen.
Das Fazit der Studie ist ernüchternd: Die hohen Kosten von aktiven Fonds sind in vielen Fällen nicht gerechtfertigt. Für Anlegerinnen und Anleger ist es darum attraktiver, mit Indexfonds wie ETF direkt auf den Vergleichsindex zu setzen.
Diese Erkenntnisse der Studie sind bedeutend, weil aktiv verwaltete Fonds in Schweizer Wertschriftendepots oft über die Hälfte des gesamten Depotwerts ausmachen. Das zeigt eine Studie basierend auf tausenden von Depotanalysen, bei welchen Anlegerinnen und Anleger bei den unabhängigen Fachleuten des VZ eine Zweitmeinung zu ihrem Depot eingeholt haben. Bei diesen aktiven Fonds handelt es sich oft um hauseigene Fonds der Bank, die nur mittelmässig abschneiden. Das ist ein gutes Geschäft für die Bank, aber nicht für die Anleger.
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