Vorsicht vor manipulierten Dossiers beim Eigenheimkauf

Wer eine Liegenschaft kauft, muss die Verkaufsdokumentation zusammen mit dem Hypothekar-Antrag bei der Bank einreichen. Immer mehr Dokumentationen haben wenig mit der Realität zu tun, weil sie von Verkäufern oder Maklern aufgehübscht werden: Fotos zeigen nur attraktive Ansichten – oder sie sind mit künstlicher Intelligenz verfälscht. Zum Teil stimmen nicht einmal die Angaben im Grundrissplan. 

Für Hypothekarnehmer sind frisierte Dossiers ein Problem, denn die Bank bewertet die Liegenschaft alle paar Jahre neu. Dazu fordert sie neue Fotos ein. Wenn die ein deutlich weniger positives Bild zeigen als die Verkaufsdokumentation, korrigiert die Bank den Wert nach unten. Ist die Belehnung im Verhältnis zum korrigierten Wert zu hoch, müssen Hypothekarnehmer Kapital nachschiessen. Oder sie merken erst Jahre später beim Verkauf, dass ihr Haus viel weniger wert ist als gedacht. Schützen Sie sich darum vor Manipulationen: 

• Fotografieren Sie mindestens Küche, Bad, Aussicht, Hauseingang und Aussenansicht selbst. Wenn Makler das nicht wollen, ist das ein Warnzeichen.
• Suchen Sie nach Mängeln wie zum Beispiel Rissen in der Wand und dokumentieren Sie alles mit Fotos.
• Vermessen Sie mindestens einen Raum selbst und vergleichen Sie Ihre Zahlen mit dem Grundrissplan.
• Verlangen Sie eine Liste aller Renovationen und energetischen Sanierungen.
• Reichen Sie der Bank alle Fakten sowie Ihre Fotos ein. Wenn die Bank auf einen tieferen Wert kommt, haben Sie gute Argumente, um mit den Verkäufern neu zu verhandeln und einen Preisnachlass zu fordern.

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