Geldanlagen

Was Fussball mit Geldanlegen zu tun hat

Sowohl beim Geldanlegen als auch beim Fussball fühlt es sich oftmals richtig an, aktiv zu sein statt untätig zu bleiben. Doch ist mehr Aktion wirklich immer besser?

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
19. Juni 2024

Seit vergangenem Freitag ist es wieder soweit: Neben der Schweiz kämpfen 23 weitere Nationen um den Europameistertitel im Fussball. Neben spektakulären Torraumszenen und packenden Zweikampfduellen freuen sich viele Fans auch auf die Penalties, wenn ein Spieler die Möglichkeit bekommt, aus elf Metern direkt auf das Tor schiessen. In dieser Situation können sich Goalies auszeichnen, obwohl die Chance, den Ball zu halten, statistisch gesehen recht gering ist.

Studien zeigen, dass Goalies bei einem Penalty fast immer nach links oder rechts springen, obwohl statistisch gesehen ihre Chancen, den Ball zu halten, grösser wären, wenn sie einfach in der Mitte stehen bleiben würden. Wenn der Ball ins Tor geht und der Goalie sich nicht bewegt, sieht es nicht gut aus und fühlt sich schlecht an. Der Druck zu handeln, kann entsprechend zu ineffektiven Entscheidungen führen.

Das zeigte sich exemplarisch beim Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland am vergangenen Freitag. Der deutsche Stürmer Kai Havertz verwandelte beim Stand von 2:0 den Penalty mit einem Schuss in die Mitte und düpierte den schottischen Torhüter Angus Gunn, der in die linke Ecke sprang.

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Dank niedriger Gebühren eignen sich ETF, um langfristig ein Vermögen anzusparen.

Dieses Verhalten lässt sich mit dem wissenschaftlich dokumentierten Action Bias erklären. Dieser beschreibt die menschliche Neigung auch dann aktiv zu handeln, wenn das Handeln voraussichtlich nutzlos oder sogar kontraproduktiv ist. Auch an den Finanzmärkten ist bei Anlegern oftmals der erste Instinkt zu handeln.

Für Anleger fühlt es sich häufig richtig an, bei sinkenden Kursen zu verkaufen oder schnell noch auf heisse Trends zu setzen. Allerdings sollte dem Drang widerstanden werden, das Portfolio zu häufig umzuschichten. Viele Transaktionen können nicht nur zu hohen Handelsgebühren führen. Auch die Wahrscheinlichkeit, durch Käufe und Verkäufe langfristig den Markt zu schlagen, ist sehr gering.

Man sollte daher an seiner langfristigen und fundiert hergeleiteten Anlagestrategie diszipliniert festhalten und sich nicht durch Marktschwankungen, Trends oder Schlagzeilen zu unnötigen Aktionen verleiten lassen.

Dabei hilft beispielsweise das Rebalancing. Bei einer Anlagestrategie mit Rebalancing werden für jede Anlageklasse Zielgewichtungen festgelegt. Verändern sich die Zielgewichtungen durch Kursentwicklungen der einzelnen Anlageklassen und erreichen einen vorab definierten Schwellenwert, wird die Anlagestrategie wieder auf die Zielgewichtung zurückgesetzt. Auch durch den Einsatz von ETF oder Indexfonds kann unnötiger Aktionismus verhindert und die Marktrendite gesichert werden.

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