Geldanlagen

Was sich Privatanleger von den Profis abschauen können

Profi-Anleger machen es an der Börse vor, wie man unspektakulär sein Geld vermehren kann. Das können sich auch Privatanleger zunutze machen.

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
22. Mai 2024

Professionelle Anleger gehen grundsätzlich ähnlich vor, wenn sie Jahr für Jahr Millionen oder gar Milliarden von Franken an den Börsen investieren. Die Schweizerische Nationalbank (SNB), eine Schweizer Pensionskasse oder der norwegische Staatsfonds folgen einem ähnlichen Vorgehen.

Merkblatt
Merkblatt

Mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen

Ein ETF-Sparplan ist die clevere Alternative, um langfristig Geld anzusparen. Das Merkblatt verrät, wie es geht.

Sie alle legen ihre Gelder zu möglichst tiefen Kosten an, halten ihre Anlagen meist über eine sehr lange Zeit und setzen auf passive Strategien ohne eigene Titelauswahl. Zudem betreiben sie kein Market Timing, sie versuchen also nicht, zu günstigen Kursen einzusteigen und zu hohen Preisen die Gewinne mitzunehmen. Mit diesen vier Prinzipien gelingt es den Börsenprofis, langfristig eine Rendite zu erwirtschaften, die nahe an der Marktrendite liegt.

Privatanleger haben zwar in aller Regel deutlich geringere Summen zur Verfügung als professionelle Marktteilnehmer. Dennoch können sie sich deren Vorgehen zunutze machen:

1) Tiefe Kosten

Die Kosten gelten als der grösste Feind der Rendite. Je höher sie ausfallen, desto grösser wird die Differenz zwischen Brutto- und Nettorendite. Langfristig steigt die Differenz aufgrund des Zinseszinseffektes überproportional an. Beispielsweise kann dies mit einem Vermögen von 100‘000 Franken und einem Anlagehorizont von 20 Jahren über 40‘000 Franken ausmachen (Tabelle unten). Daher achten professionelle Anleger darauf, stets auf günstige Anlagelösungen zu setzen.

2) Strategietreue

Nur wer an den Finanzmärkten eine klare Strategie verfolgt, kann langfristig Erfolg haben. Die passende Anlagestrategie hängt von der individuellen Risikofähigkeit und Risikotoleranz des Anlegers ab. Sie sollte an Bedürfnisse wie etwa den Anlagehorizont und die Vermögenslage angepasst sein. Je länger man auf das investierte Geld verzichten und je besser man mit Kursschwankungen umgehen kann, desto grösser darf der Aktienanteil sein.

Wer stets versucht, kurzfristige Möglichkeiten mittels Market Timing zu nutzen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verlieren. So sind mit jedem Kauf und Verkauf von Wertschriften Kosten verbunden. Mit einer langfristigen Strategie lassen sich auch zwischenzeitliche Kurstaucher an der Börse aussitzen. Der Anlageerfolg von professionellen Anlegern entspringt solch einer langfristigen Strategietreue.

3) Hohe Diversifikation

Professionelle Anleger achten bei der Geldanlage zudem auf ein möglichst breit diversifiziertes Portfolio. Damit wird die Aufteilung des investierten Vermögens auf verschiedene Anlagen bezeichnet. Sie dient zur Streuung der einzelnen Wertpapierrisiken.

So besagen die BVV2-Richtlinien für Pensionskassen, dass der Anteil einer einzelnen Aktie höchstens 5 Prozent der Gesamtinvestition betragen sollte. Wichtig ist auch die Verteilung der Anlagen auf mehrere Länder und auf unterschiedliche Sektoren wie die Finanz-, Konsumgüter- und Chemiebranche. Zusätzliche Diversifizierungsmöglichkeiten bieten Anlagen in Gold oder Immobilien.

ETF und Indexfonds eignen sich sehr gut zur Diversifikation. Sie bilden einen Wertpapierindex, wie zum Beispiel den Weltaktienindex MSCI World, genau ab und ermöglichen es so mit nur einer einzigen Transaktion in einen breiten Markt zu investieren.

4) Keine Experimente

Die Auswahl an Finanzprodukten wird ständig grösser, aber nicht alle Anlagemöglichkeiten sind für eine langfristige Strategie geeignet. Bei komplexen Anlagen wie Hedge Fonds oder strukturierten Produkten sollte man sehr vorsichtig sein. Solche Instrumente sind kaum durchschaubar. Strategiewechsel, die zu einer merklichen Erhöhung des Risikos führen können, werden von Anlegern oft ungenügend oder zu spät erkannt. Zudem weisen sie in der Regel auch sehr hohe Kosten auf.

Professionelle Anleger investieren daher nur in jene Produkte, deren Mechanismus sie auch verstehen. Die eingesetzten Anlageklassen sollten dabei einfach und verständlich sein.

Mit der Einhaltung dieser vier Prinzipien lässt sich eine solide Anlagestrategie aufbauen. Dabei profitiert man von der langjährigen Erfahrung von Profis. Wenn Sie selber günstig ein Vermögen aufbauen möchten, dann ist ein ETF-Sparplan das Richtige für Sie. Im Merkblatt "Mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen" finden Sie weitere Informationen. Oder vereinbaren Sie einen Termin im VZ in Ihrer Nähe.