Strukturierte Produkte: Anleger sollten die Risiken beachten
Strukturierte Produkte wie Barrier Reverse Convertibles locken mit hohen Zinszahlungen. Anlegerinnen und Anleger unterschätzen jedoch oft, wie riskant diese komplexen Finanzprodukte sein können. Schlimmstenfalls droht sogar ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Die Schweizerische Nationalbank hat ihren Leitzins in diesem Jahr bereits dreimal auf nunmehr 1 Prozent gesenkt. Und die Anleger müssen mit weiteren Zinssenkungen rechnen. Das erschwert die Suche nach attraktiven Anlagen.
Strukturierte Produkte verzeichnen deshalb wieder eine zunehmende Nachfrage. Von Strukturierten Produkten spricht man, wenn eine oder mehrere klassische Finanzanlagen (z.B. Aktien oder Obligationen) mit einem oder mehreren Derivaten kombiniert wird. Besonders beliebt bei Schweizer Anlegern sind die Barrier Reverse Convertibles, die sehr oft mit hohen Zinszahlungen locken.
Doch Vorsicht: Von hohen Ausschüttungen sollte man sich generell nicht blenden lassen. Im Gegenzug beinhalten solche Produkte oftmals auch überdurchschnittliche Risiken. Zusätzlich werden sie im Unterschied zu ETF oder anderen Anlagefonds nicht als Sondervermögen eingestuft. Zudem ist der Anleger vor einer Zahlungsunfähigkeit des Emittenten nicht geschützt. Die Bonität des Herausgebers ist daher eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines solchen Produktes.
Zahlreiche strukturierte Produkte sind in ihrem Aufbau äusserst komplex. So erhalten Käufer von Barrier Reverse Convertibles ihr investiertes Geld nur zurück, wenn der oder die Basiswerte – meist Aktien – während der Laufzeit eine bestimmte Kursgrenze (Barriere) nicht unterschreiten. Andernfalls wird statt der Anfangsinvestition die Aktie mit dem grössten Kursverlust in das Depot eingeliefert. Im Gegensatz dazu wird der versprochene Zinscoupon immer ausbezahlt.
Dem Anleger droht damit ein Teil- oder schlimmstenfalls gar Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Oft wird diese Ausfallwahrscheinlichkeit unterschätzt. Auch bei Strukturierten Produkten gilt: Anleger sollten vor einer Investition ein Anlageziel setzen, die Produkte genau prüfen und einen Experten beiziehen.
Was ist ein sinnvolles Ziel, wenn man sein Geld anlegt? Für die meisten Anlegerinnen und Anleger lautet die Antwort: Eine marktgerechte Rendite, die ihrem Risikoprofil entspricht. Das bedeutet, langfristig immer etwa gleich viel zu gewinnen und zu verlieren wie der gesamte Markt.
Das klingt unspektakulär – vor allem, wenn Produktanbieter gleichzeitig eine "deutliche Mehrrendite" versprechen. Die versprochene Mehrrendite bleibt allerdings meistens Fantasie. Etliche Untersuchungen zeigen, dass kaum jemand den Markt systematisch schlägt. Anleger sind daher besser beraten, wenn sie, beispielsweise mit dem Einsatz von kostengünstigen ETF, auf eine langfristig realistische Rendite zielen und keine Experimente durchzuführen.
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