Wenn man seine Firma verkauft, zählt nicht allein der Preis
Die eigene Firma zu verkaufen ist sehr aufwändig, darum führt ein gut strukturierter Prozess am ehesten zum Erfolg. Ein möglichst hoher Preis ist nur ein Teil des Puzzles.
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Wenn man sein Lebenswerk weitergibt, setzt das starke Emotionen frei. Zu den Sorgen um die Mitarbeitenden, Geschäftspartner und Kunden kommt die Angst vor dem Verlust von Status und einem wichtigen Teil der Identität. Vielen Inhabern hilft es, den Verkauf strukturiert anzugehen. Die folgenden Punkte sind dabei besonders wichtig:
Bewertung
Inhaber schätzen den Wert ihrer Firma oft zu hoch ein. Käufer gelten aber keine emotionalen Werte ab: Sie beurteilen die Marktfähigkeit und suchen nach dem Potenzial der Firma.
Tipp: Lassen Sie Ihre Firma von Experten bewerten. Sie legen eine sinnvolle Bandbreite für den Preis fest, analysieren die Geschäftsentwicklung, berechnen die stillen Reserven und überführen die externe Jahresrechnung in interne Werte. Zudem scheiden sie die Mittel aus, die für den Betrieb nicht notwendig sind, und schätzen die künftige Ertragskraft ab.
Vorbereitung
Inhaber unterschätzen in aller Regel, wie komplex die Nachfolge ist. Viele stürzen sich in den Verkauf und sind enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Tipp: Bereiten Sie sich sorgfältig vor. Experten können Ihnen helfen, die finanziellen und rechtlichen Einschränkungen abzuklären. Machen Sie Ihre Firma "leichter", indem Sie die nicht betriebsnotwendigen Mittel herauslösen. Und fragen Sie sich, ob Sie alles unternommen haben, um ungenutztes Potenzial in der Firma auszuschöpfen und Risiken abzubauen.
Dokumentation
Käufer wollen ein realistisches Bild der Firma und müssen schnell erkennen, welche Substanz und welches Gewinnpotenzial in der Firma stecken.
Tipp: Lassen Sie eine Dokumentation erstellen, die die Geschäftsentwicklung übersichtlich zeigt. So erkennen Interessenten rasch, welche Vermögenswerte sie übernehmen und in welcher Zeit sie den Kaufpreis durch Gewinne amortisieren können.
Käufersuche
Die Suche nach Käufern ist eine "Knochenarbeit". Oft sucht man die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.
Tipp: Lassen Sie sich auch hier von Profis helfen. Sie schreiben Ihre Firma auf den passenden Plattformen aus, aktivieren ihr Netzwerk und sprechen ausgewählte Interessenten an. Und sie wissen, wie man Verhandlungen erfolgreich führt.
Einigung
Hat man geeignete Kandidaten gefunden, fängt die Arbeit erst richtig an. Potenzielle Käufer werden die Firma mit ihren Beratern genau prüfen wollen. Sie müssen den Kaufpreis aushandeln und alles Wichtige vertraglich sauber regeln, die Steuerfolgen abklären und die Finanzierung sicherstellen.
Tipp: Beleuchten Sie mit Experten, welche Optionen es für die Finanzierung gibt. Verkäufer-Darlehen und erfolgsabhängige Zahlungen werden zum Beispiel immer üblicher und können taugliche Wege sein – sie sind aber schwieriger in der Umsetzung. Erst wenn alle Details geklärt sind, können die definitiven Verträge ausgestellt und der Verkauf abgeschlossen werden.