Geldanlagen

Wie man die Nachhaltigkeit des eigenen Depots beurteilen kann

Es gibt viele Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit von Depots zu bewerten. Besonders häufig werden dabei ESG-Ratings angewendet. Ebenfalls eine Rolle können beispielsweise unerwünschte Geschäftsaktivitäten oder der CO2-Fussabdruck spielen.

Manuel Rütsche
Leiter Asset Management

Immer mehr Anlegerinnen und Anlegern möchten Nachhaltigkeit bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, beurteilen zu können, welchen Nachhaltigkeitsanforderungen das eigene Depot entspricht. Hier ist inzwischen die Verwendung von ESG-Ratings sehr verbreitet.

In ESG-Ratings werden Unternehmen gemäss der drei Nachhaltigkeitskriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) bewertet (siehe Tabelle).

Fonds oder Indizes mit Aktien von gut bewerteten Unternehmen schneiden also ebenfalls gut ab. Solche Ratings sollen Anlegern verständlich machen, welche Chancen und Risiken auf Sicht der Nachhaltigkeit relevant sind und wie Unternehmen damit umgehen. Sie geben einen ersten guten Überblick zur Nachhaltigkeit des Depots.

Merkblatt
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Nachhaltig Geld anlegen: Das sind die Fakten

In diesem Merkblatt erfahren Sie, worauf Sie bei der nachhaltigen Geldanlage besonders achten sollten.

Nachhaltigkeit ist allerdings ein weit gefasster Begriff. Er wird von den Rating-Anbietern unterschiedlich definiert und kann sich im Lauf der Zeit verändern. Trotz regulatorischer Bemühungen gibt es noch keine allgemeingültige Methode, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu bewerten. Darum können die Rating-Anbieter bei der Bewertung derselben Unternehmen auf unterschiedliche Resultate kommen.

Daher ist es hier sinnvoll mehrere Rating-Anbieter einzubeziehen. Zu den führenden Anbietern gehören die mehrfach ausgezeichneten Agenturen MSCI ESG Research und Morningstar/Sustainalytics. Mit beiden arbeitet das VZ VermögensZentrum bei der Beurteilung von Nachhaltigkeit zusammen.

Zudem können Nachhaltigkeitsratings von einzelnen Anbietern auch über kurze Zeiträume schwanken. So hat sich beispielsweise das ESG-Rating vom Weltaktienindex MSCI World im Laufe des vergangenen Jahres von A auf AA verbessert.

Durch diese Entwicklung wies der MSCI World per Ende 2021 das gleiche MSCI-Rating auf wie der Nachhaltigkeitsindex MSCI World ESG Leaders. Dies kann einerseits damit begründet werden, dass in letzter Zeit immer mehr Unternehmen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Auswirkungen auf die Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung entwickelt und in dieser Hinsicht Verbesserungen vorgenommen haben. Andererseits kann dies auch auf die Marktentwicklungen zurückgeführt werden, wo nachhaltigere Technologieunternehmen in den letzten Jahren aufgrund der positiven Entwicklung ihrer Aktien eine höhere Gewichtung im Index erreicht haben.

Zusätzlich bietet es sich an, bei der Beurteilung weitere Nachhaltigkeitseigenschaften einzubeziehen. Dazu gehört unter anderem der Anteil unerwünschter Geschäftsaktivitäten. Dieser zeigt auf, welche Unternehmen in Geschäftsfeldern wie Glücksspiel, Tabak oder Waffen tätig sind. Nachhaltigkeitsindizes, wie der MSCI World ESG Leaders, werden hier Grenzwerte an, was den Anteil solcher Unternehmen im Index reduziert.

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