VZ-Analyse

UBS: Nach der Krise ist vor dem Erfolg

Nach den Turbulenzen des Jahres 2023 hat sich der Bankensektor eindrucksvoll zurückgemeldet. Insbesondere die UBS profitiert von der Übernahme der Credit Suisse und festigt ihre Position als führende Schweizer Grossbank und weltweiter Vermögensverwalter.

24. Febr. 2025

Autor: Claudio Betschart, VZ Investment Solutions

Im März 2023 erschütterte eine schwere Krise den Bankensektor. Ein wesentlicher Auslöser war die veränderte Geldpolitik der Zentralbanken, die aufgrund der hohen Inflation gezwungen waren, ihre Leitzinsen massiv und in kurzer Zeit anzuheben. Diese Entwicklung wirkte sich negativ auf Banken aus, die einen erheblichen Bestand an niedrig verzinsten Staatsanleihen hielten. Besonders betroffen war die kalifornische Silicon Valley Bank (SVB), die innerhalb weniger Tage das Vertrauen ihrer Kunden verlor. In der Folge geriet auch die bereits stark angeschlagene Credit Suisse weiter unter massiven Druck, sodass sie am 19. März 2023 unter staatlichen Garantien von der UBS übernommen wurde.

Finanzinstitute mit solider Kapitalausstattung konnten die Turbulenzen zu ihrem Vorteil nutzen. Während kleinere, exponierte Banken unter massivem Abfluss von Kundengeldern litten, profitierten die Banken mit einer diversifizierten Geschäftsstrategie von einem verstärkten Vertrauenszuwachs und konnte zahlreiche Neukunden gewinnen.

Nachdem sich das makroökonomische Umfeld für die Finanzinstitute seither positiv entwickelt hat, scheint in der Bankenwelt wieder die Sonne. Zusätzlich haben sich die weltweiten Aktienmärkte im letzten Jahr gut entwickelt, weswegen die Banken hervorragende Unternehmenszahlen vorlegen können.

Während der aktuell laufenden Berichtssaison liegen fast alle gossen Wall-Street-Banken mit den erzielten Gewinnen über den Erwartungen. Dabei können sie vor allem die Gebühreneinnahmen kräftig steigern, welche sie aus der Beratung bei Fusionen und Übernahme-Vorhaben erzielen. Auch die europäischen Banken wissen zu überzeugen und sind im Ausblick auf 2025 weiter positiv gestimmt.

Auch der Schweizer Bankensektor kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Aufgrund der rückläufigen Zinsen in der Schweiz dürften die Gewinne zukünftig nach den Rekordresultaten generell jedoch etwas zurücklaufen. Obwohl mit schrumpfenden Margen im Zinsgeschäft gerechnet werden muss, wirtschaften die Schweizer Banken sehr profitabel. Verschiedene Institutionen konnten die Kosten senken und somit die Profitabilität steigern.

Besonders im Fokus im Schweizer Bankensektor steht die UBS. Im Zuge des Bankenbebens von 2023 konnte die UBS durch die Übernahme der Credit Suisse ihre Position als führende Schweizer Grossbank und im weltweiten Wealth Management zementieren. Trotz anfänglicher Unsicherheiten ermöglicht der Deal der UBS, das Vermögensverwaltungsgeschäft erheblich zu erweitern und Zugang zu einer grösseren internationalen Kundenbasis zu erhalten. Obwohl die Kosten für die Integration zwar weiterhin hoch sind, erreicht die Bank die finanziellen Ziele. Unter dem Strich erwirtschaftete die UBS für das Gesamtjahr 2024 einen Gewinn von rund 5 Milliarden Dollar. 

Der mögliche Wertzuwachs aufgrund einer erfolgreichen Integration scheint das inhärente Risiko zu überwiegen. Dies spiegelt sich auch an der Aktienkursentwicklung . Die UBS peilt eine langfristige Marktstellung sowie eine Dividendenpolitik an, welches beides für die Aktionäre lukrativ sein dürfte. Daher ist spätestens jetzt klar: Am Paradeplatz leuchtet vor allem ein Logo.
 

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