Die Einkommenslücke im Alter frühzeitig schliessen
Können Sie mit 40 bis 50 Prozent weniger Geld leben? Für viele Pensionierte ohne Ersparnisse ist das heute Realität. Künftige Rentnerinnen und Rentner müssen mit noch weniger auskommen, wenn sie ihre Einkommenslücke nicht rechtzeitig schliessen.
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Viele unterschätzen, wie gross ihre Einkommenslücke nach der Pensionierung sein wird. Das Schweizer Vorsorgesystem sieht vor, dass die Renten aus AHV und Pensionskasse zusammen 60 Prozent des letzten versicherten Salärs ersetzen sollen. Doch um den gewohnten Lebensstandard zu halten, braucht es schnell einmal bis zu 90 Prozent.
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Der Pensionierungs-Barometer des VZ zeigt, dass die Einkommenslücke immer grösser wird, und dass diese Entwicklung vor allem Erwerbstätige mit mittleren und hohen Einkommen trifft. Ein Mann, der brutto 100’000 Franken verdient, wird weniger als 54 Prozent seines Lohns als Rente bekommen. 2002 entsprachen die Renten aus AHV und Pensionskasse zusammen noch etwa 62 Prozent des letzten Salärs. Die Pensionskassenrenten dürften in den nächsten Jahren weiter schrumpfen, unter anderem wegen der steigenden Lebenserwartung.
Spätestens 10 bis 15 Jahre vor der Pensionierung sollte man sich eine Übersicht über alle Ausgaben und Einnahmen im Ruhestand verschaffen und genügend Kapital ansparen, um die Einkommenslücke zu schliessen. Wer erst kurz vor der Pensionierung merkt, dass der gewünschte Lebensstil nicht finanzierbar ist, hat in der Regel auch nicht mehr genug Zeit, um zu reagieren.
Fehlen Ihnen zum Beispiel 3000 Franken pro Monat, brauchen Sie bei einer Rendite von 1 Prozent bei der Pensionierung 653'000 Franken Vermögen, um diese Lücke dann während 20 Jahren zu schliessen (siehe Tabelle). Bei einer Rendite von 3 Prozent reduziert sich der Bedarf auf rund 542'000 Franken.