Die Firmenübergabe sinnvoll finanzieren
Bei vielen Firmenübergaben kann der Nachfolger den Kaufpreis des Unternehmens nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren. Der Verkäufer kann sich auf unterschiedliche Weise an der Transaktion beteiligen und so die Chancen einer Nachfolgeregelung verbessern.
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Der Verkäufer kann dem Käufer die Aktien des Unternehmens schrittweise verkaufen. Das ermöglicht dem Käufer, das Unternehmen zuerst kennenzulernen. Der Verkäufer bleibt weiterhin in der Pflicht. In der Praxis ist diese Lösung eher selten, viel häufiger sind Darlehen.
Bei einer Finanzierung mit einem Darlehen des Verkäufers übernimmt der Käufer das ganze Unternehmen zum definierten Zeitpunkt. Einen Teil des Kaufpreises bezahlt er sofort aus den verfügbaren Eigenmitteln. Der Rest bleibt als Darlehen stehen. Das Darlehen wird in der Regel verzinst und aus den laufenden Gewinnen und den Ersparnissen des Käufers schrittweise zurückbezahlt.
Neben klassischen Darlehen werden sogenannte Earn-outs immer gebräuchlicher. Hier wird der Kaufpreis in mehreren Tranchen bezahlt, wobei die Höhe der einzelnen Tranchen vom Erfolg des Unternehmens abhängt. Erreicht das Unternehmen die Gewinnziele nicht, die beide Parteien als realistisch erachten, reduzieren sich die fälligen Tranchen. Werden die Ziele übertroffen, erhöht sich die Zahlung.
Beispiel: Struktur einer Akquisitionsholding
Akquisitionsholdings spielen bei einer Fremdfinanzierung eine wichtige Rolle. Banken finanzieren in der Regel maximal 50 bis 60 Prozent des Kaufpreises mit Krediten. Bei diesem Modell gründet der Käufer eine Holding-Gesellschaft, die dann die Aktien des Zielunternehmens erwirbt. Der Verkäufer beteiligt sich mit einem Darlehen zu Gunsten der Holding an der Finanzierung. Richtig umgesetzt ist dieses Konstrukt aus steuerlicher Sicht optimal, da der Verkaufserlös als steuerfreier Kapitalgewinn des Verkäufers angesehen wird.