Geldanlagen

Die Weltwirtschaft zeigt ein solides Wachstum

Die ersten Schätzungen zum Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) im zweiten Quartal 2024 zeigen, dass sich die globale Wirtschaft bislang besser hält als prognostiziert.

Christoph Sax
Chief Investment Officer
Publiziert am
21. August 2024

Die Wachstumsraten liegen am oberen Ende der Erwartungen. Vor allem im Vereinigten Königreich (UK) und in der Schweiz hat die Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Gleichzeitig war in den USA im zweiten Quartal noch keine Spur von Abkühlung ersichtlich. Diesen Schluss lässt ein Vergleich auf die vorangegangenen Quartale zu (vgl. Grafik).

Die Wachstumsraten liegen am oberen Ende der Erwartungen. Vor allem im Vereinigten Königreich (UK) und in der Schweiz hat die Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Gleichzeitig war in den USA im zweiten Quartal noch keine Spur von Abkühlung ersichtlich. Diesen Schluss lässt ein Vergleich auf die vorangegangenen Quartale zu (vgl. Grafik).

In den meisten Ländern respektive Wirtschaftsregionen sind noch keine Details zu den einzelnen Komponenten des BIP verfügbar. Das liegt daran, dass die Vorausschätzungen des BIP auf unvollständigen Daten beruhen. Es zeichnet sich aber ab, dass das Wachstum vor allem vom Dienstleistungssektor getragen wurde.

In der Schweiz lag das Wachstum im zweiten Quartal leicht über dem langfristigen Durchschnitt. Dazu trug gemäss dem Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO) insbesondere die Industrie bei. Auch der Dienstleistungssektor wuchs in der Summe – trotz des schlechten Wetters im Frühling. Zu beachten ist, dass die Betrachtung der Entwicklung des BIP stets ein Blick in den Rückspiegel ist. So werden für das zweite Quartal die Monate April bis Juni betrachtet. Für die Finanzmärkte sind jedoch Daten und Indikatoren entscheidender, die aktueller sind.

Dazu gehören zum Beispiel die US-Einzelhandelsdaten für den Monat Juli. Die Daten sind von den Börsen positiv aufgenommen worden, denn sie zeigen, dass der Privatkonsum weiterhin robust ist. Gegenüber dem Vormonat sind die Einzelhandelsumsätze um 1 Prozent gestiegen, wobei der Automobilsektor (Fahrzeuge und Benzin) über die Hälfte des Anstiegs ausmachten. Bei der Kontrollgruppe, bei der Fahrzeuge, Benzin, Gastronomie und Baumaterialien ausgeschlossen sind, resultierte ein Zuwachs von 0,3 Prozent.

Viele Experten sind der Ansicht, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen senkt, aber nicht so stark wie noch vor zwei Wochen vermutet. Damals wurde nicht ausgeschlossen, dass die Federal Reserve den Leitzins gar um 0,5 Prozentpunkte oder noch mehr senken könnte. Inzwischen gehen die Märkte davon aus, dass ein normaler Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten genügen wird. Weitere Informationen zu diesem Thema werden in den kommenden Tagen erwartet, wenn sich die Notenbanken-Chefs am Symposium von Jackson Hole aufeinandertreffen.

 

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