Geldanlagen

Europas Wirtschaft verbessert sich weiter

Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen, dass sich in Europa die Wirtschaftslage weiter verbessert.

Christoph Sax
Chief Investment Officer
Publiziert am
29. Mai 2024

Das lässt sich aus den sogenannten Flash-PMI-Zahlen des Monats Mai herauslesen. Hierbei handelt es sich um eine frühe Abschätzung des Einkaufmanagerindex (PMI). Dieser gilt als zuverlässiger Vorlaufindikator für das Wirtschaftswachstum und bietet Einblicke in das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, bevor offizielle Zahlen zum Bruttoinlandprodukt (BIP) publiziert werden.

Die Flash-PMI-Zahlen für die Eurozone bestätigen den Trend der Vormonate. Die Aufhellung der Konjunktur hält an. Der Dienstleistungssektor verharrt über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, die Industrie nähert sich allmählich diesem Wert an (vgl. Grafik).

Allerdings verläuft die Wirtschaftserholung nicht in allen Mitgliedsländern im Gleichschritt. Das zeigt sich bereits bei Deutschland und Frankreich, den beiden grössten Volkswirtschaften der Eurozone.

In Deutschland ist bei Industrie und Dienstleister ein beschleunigter Aufwärtstrend erkennbar, das Land entwickelt sich wieder zum Wachstumsträger der Eurozone – und das bei einer Geldpolitik, die weiterhin bremsend wirkt. In Frankreich hingegen hat sich die Stimmung bei den Dienstleistern überraschend etwas eingetrübt. Doch am positiven Gesamtbild ändert dies letztlich wenig.

Die Europäische Zentralbank (EZB) fällt am 6. Juni ihren nächsten Zinsentscheid. An den Märkten gilt eine erste Leitzinssenkung als so gut wie sicher. Bereits sprechen erste EZB-Vertreter davon, dass im Juli ein weiterer Zinsschritt nach unten folgen könnte.

 

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