Firma in Etappen verkaufen: Kann das funktionieren?
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer möchten ihre Firma in mehreren Schritten verkaufen. Das ist anspruchsvoll und kann schnell kompliziert werden.
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Den meisten Inhaberinnen und Inhabern von KMU fällt es schwer, sich von ihrem Lebenswerk zu trennen. Viele überlegen sich darum, ihre Anteile nicht auf einmal, sondern in Etappen zu verkaufen – zum Beispiel zuerst 40 Prozent der Aktien und den Rest ein oder zwei Jahre später. Ob sich das lohnt, muss man gut abwägen:
- Vorteile: Die Inhaber haben mehr Zeit, um loszulassen. Sie bleiben an der Firma beteiligt und können ihr Know-how, ihre Erfahrung und ihre Kontakte weiterhin einbringen.
- Nachteile: Die Übergabe wird schnell kompliziert. Die Erfahrung zeigt, dass sich Käufer und Verkäufer verzetteln, weil sie wichtige Punkte nicht zu Ende gedacht haben und darum im Prozess stecken bleiben. Das kann für beide Seiten desaströs enden.
Wenn Sie Ihre Firma in Etappen weitergeben wollen, müssen Sie sich darum besonders gut vorbereiten und den ganzen Prozess bis zum Schluss organisieren:
1. Planung
- Verträge: Bei der schrittweisen Übergabe werden mehrere Personen Eigentümer der AG oder GmbH. Wenn man das nicht sauber regelt, kann ein Minderheitsaktionär im Extremfall die Übergabe verhindern.
Schaffen Sie darum klare Verhältnisse mit einem Aktionärbindungsvertrag. Darin regeln Sie Vorkaufsrechte, Mitverkaufsrechte und -pflichten, Rückkaufsrechte und die Folgen bei Tod und Invalidität. Zudem legen Sie mittels Kauf- oder Verkaufsverpflichtungen fest, wie die Aktien-Tranchen übertragen werden sollen. Alternativ können Sie das in einem Kaufvertrag machen. - Bewertung: Beugen Sie Streit vor, indem Sie Ihre Firma von einer Fachperson bewerten lassen. Für die Bewertung gibt es unterschiedliche Methoden (Tabelle). Auf dieser Basis bestimmen Sie, zu welchem Preis die Tranchen verkauft werden.
- Finanzierung: Käufer verfügen in der Regel nicht über genügend Eigenmittel, um alle Tranchen zu stemmen. Prüfen Sie darum, ob Sie sich als Verkäufer mit einem Darlehen an der Finanzierung beteiligen können – und wollen. Erstellen Sie dazu einen soliden Finanzplan. Er zeigt, ob das finanziell tragbar ist für Sie.
2. Umsetzung
Wenn alles gut vorbereitet ist, geht es darum, den Plan konsequent durchzuziehen. In dieser Phase übernehmen Inhaber typischerweise eine neue Funktion und geben sukzessive Verantwortung ab. Darum lohnt es sich, wenn Sie die Rollen und Aufgaben klar definieren.
3. Abschluss
Mit dem Verkauf der letzten Tranche ist die Nachfolge abgeschlossen. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind aber noch fit und hoch motiviert. Sie können weiterhin zum Erfolg ihrer ehemaligen Firma beitragen – etwa, indem sie im Mandatsverhältnis beratend zur Verfügung stehen.
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