Gut vom Vermögen leben nach der Pensionierung
Die meisten Pensionierten müssen ihr Vermögen sukzessive verbrauchen, um ihr Einkommen aufzubessern. Es ist besser, das Kapital selbst anzulegen, als es in eine Leibrente oder einen Entnahmeplan zu investieren.
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Die Renten aus AHV und Pensionskasse reichen in der Regel nicht, um den gewohnten Lebensstil nach der Pensionierung fortzuführen. Die wenigsten haben so viel Vermögen aufgebaut, dass sie die Differenz zum Renteneinkommen allein mit den Erträgen ausgleichen können, die ihr Vermögen abwirft. Im Normalfall muss man das Vermögen nach und nach verbrauchen.
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Der Vermögensverzehr muss sorgfältig geplant werden, damit das Einkommen bis ins hohe Alter gesichert bleibt. Am besten erstellt man dazu einen soliden Finanzplan.
Vermögen kann man auf mehrere Arten verzehren: Man investiert es zum Beispiel in eine Rentenversicherung oder in einen Entnahme- bzw. Auszahlungsplan, oder man legt es selber an in Wertschriften.
Leibrenten und Entnahmepläne lohnen sich selten
Die Leibrente ist eine Versicherung, die eine lebenslange Rente garantiert. Der Versicherer zahlt die versprochene Rente auch dann weiter, wenn der einbezahlte Betrag aufgebraucht ist.
Diese Garantie muss man teuer erkaufen: Die jährlich ausbezahlte Rente fällt bescheiden aus, und 40 Prozent davon muss man erst noch als Einkommen versteuern. Damit wird nicht nur der Zinsertrag besteuert, sondern auch ein Teil des Kapitalverzehrs. Leibrenten sind deshalb nur sinnvoll, wenn Sicherheit extrem wichtig ist. Rentabel sind sie höchstens, wenn der Versicherte sehr alt wird.
Bei einem Entnahme- oder Auszahlungsplan einer Bank oder eines Versicherers investiert man sein Vermögen in Anlagefonds. Im Gegenzug erhält man regelmässige Auszahlungen, aber nicht lebenslang, sondern über einen vereinbarten Zeitraum von beispielsweise 20 oder 25 Jahren. Steuerbar sind nur die tatsächlich erzielten Zinsen und Dividenden sowie zusätzliche Auszahlungen am Schluss der Laufzeit.
Produkte von Versicherern beinhalten in der Regel Zins- und Kapitalgarantien, die das Produkt verteuern. Hinzu kommen wie bei der Leibrente hohe Abschlussprovisionen und Verwaltungskosten. Und zu guter Letzt fallen auch noch bei den Anlagefonds Gebühren an. Meistens handelt es sich dabei um eigene Fonds der Bank oder des Versicherers, die oft nicht zu den Klassenbesten gehören.
Vermögen besser selber anlegen und verzehren
Am besten fahren Pensionierte, wenn sie ihr Vermögen selber in günstige Anlageinstrumente wie Einzeltitel, ETF oder Indexfonds anlegen. Sie beziehen jeden Monat genau so viel, wie sie zum Leben brauchen. Als Einkommen versteuern sie nur die Zins- und Dividendenerträge aus ihren Kapitalanlagen.
Für Pensionierte haben sich vor allem diese Anlagestrategien für das Vermögen in der Praxis bewährt:
- die Etappenstrategie, bei der man das Vermögen in einen Verbrauchs- und einen Wachstumsteil aufteilt;
- eine Anlagestrategie nach dem Vorbild einer Pensionskasse;
- Regelbasierte Anlagestrategien, die das Risiko von grossen Verlusten stark reduzieren können.
Die unabhängigen Anlageexperten vom VZ unterstützen Sie bei der Anlage ihres Vermögens – egal ob Sie die Verantwortung für Ihr Vermögen selber tragen oder delegieren möchten.