Pensionierung

Leibrenten lohnen sich selten

Leibrenten-Versicherungen garantieren Pensionierten ein sicheres Einkommen bis ans Lebensende. Ein gutes Geschäft sind sie aber in der Regel nur für die Versicherer und für die Policenverkäufer.

Portrait von Markus Flepp
Markus Flepp
Niederlassungsleiter
Aktualisiert am
15. April 2025

Mit dem Kauf einer Leibrenten-Police lässt sich ein Sparguthaben in eine Rente umwandeln. Die Versicherungsgesellschaft garantiert die Zahlung der vereinbarten Rente bis ans Lebensende der versicherten Person.

Merkblatt
Merkblatt

Pensionierung – Rente oder Kapital?

Wie soll man das Pensionskassenguthaben beziehen? Die wichtigsten Kriterien für Ihren Entscheid erfahren Sie in diesem Merkblatt.

Vertraglich garantiert ist allerdings nur ein Teil der Rente. Nicht garantiert sind die sogenannten Überschüsse, die der Versicherer zusätzlich auszahlt. Die Überschüsse hängen unter anderem davon ab, wie erfolgreich die Gesellschaft das Geld ihrer Versicherten verwaltet. Mit den Überschüssen sollte man daher besser nicht rechnen.

Finanziell sind Leibrenten nicht sehr interessant. Nur wer sehr alt wird, erlebt so viele Rentenzahlungen, dass sich der Kauf der Versicherung gelohnt hat.

Bisher waren Leibrenten pauschal zu 40 Prozent als Einkommen zu versteuern, lediglich 60 Prozent galten als steuerfreie Kapitalrückzahlung. Damit wurde nicht nur der Zinsertrag besteuert, sondern auch ein Teil des Kapitalverzehrs. Das hat sich per 1. Januar 2025 geändert. Nun ist der steuerbare Anteil vom Zinsniveau abhängig und kann daher bei tiefen Zinsen deutlich tiefer ausfallen als 40 Prozent. 

Im Gegensatz zu Leibrenten sind Pensionskassenrenten zu 100 Prozent steuerbar. Trotzdem ist es meistens nicht sinnvoll, das Pensionskassenkapital zu beziehen und in eine Leibrente zu investieren. Das Pensionskassenguthaben ist bei der Auszahlung einmalig zu versteuern, was die Kapitalbasis für die Leibrente schmälert. Zudem ist der Umwandlungssatz bei Leibrenten deutlich tiefer als bei der Pensionskasse. Das führt in der Regel dazu, dass das Einkommen bei einer Leibrente nach Berücksichtigung der Steuern geringer ausfällt als bei einer Pensionskassenrente aus demselben Guthaben.

Attraktiver als der Kauf einer Leibrente ist es, seine privaten Ersparnisse oder das ausbezahlte Pensionskassenguthaben selber anzulegen und kontrolliert aufzubrauchen. So kann man sich mehr leisten, und am Ende bleibt oft auch für die Erben mehr übrig.