Geldanlagen

Hüten Sie sich vor unseriösen Geldtipps aus dem Internet

Wer sich im Internet über Geld und Vorsorge informiert, kann zweifelhaften Ratschlägen selbsternannter "Finanzexperten" auf den Leim gehen.

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Karl Flubacher
Anlage-Experte
Publiziert am
08. August 2024

Es ist praktisch, sich im Internet über Geld- und Vorsorgethemen zu informieren. Das Angebot ist riesig, und viele Ratgeberseiten helfen dabei, komplexe Finanzthemen besser zu verstehen. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, denn es gibt immer mehr schwarze Schafe im Netz:

Fragwürdige Experten

In den sozialen Medien sind zunehmend "Finfluencer" aktiv. So nennen sich viele (selbst ernannte) Expertinnen und Experten, deren Beiträge und Videos aufmerksam verfolgt werden. Oft sind sie leicht verständlich und unterhaltsam aufbereitet. Es gibt aber gute Gründe, die Angebote kritisch zu hinterfragen:

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Vorsicht vor dubiosen Geldtipps aus dem Internet

Erfahren Sie, worauf Sparer und Anlegerinnen besonders achten sollten, um sich vor zweifelhaften Ratgebern zu schützen.

Schlechte Tipps: Eine Studie des Swiss Finance Instituts (SFI) zu "Finfluencern" zeigt, dass viele Ratschläge von vermeintlichen Fachleuten gefährlich sind. Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Tipps hätten Anlegerinnen und Sparer besser das Gegenteil von dem gemacht, was ihnen empfohlen wurde. Aufhorchen lässt auch, dass die "schlechten" Ratgeber die grösste Reichweite haben und am meisten Follower erreichen.

Fehlendes Fachwissen: Das SFI kommt zum Schluss, dass sich die wenigsten mit Finanzthemen auskennen. Sie haben weder eine einschlägige Ausbildung oder Erfahrung in diesem Gebiet. Denn Finfluencer ist kein geschützter Titel – jeder darf sich so nennen. Niemand überprüft das Fachwissen solcher Ratgeber.

Interessenkonflikte: Heikel wird es, wenn sie konkrete Empfehlungen abgeben und für bestimmte Anlageprodukte werben. Einige arbeiten mit den Anbietern dieser Produkte zusammen und verdienen an der Vermittlung mit. Sie können beispielsweise ihre Anlagestrategie mit ihrer Community teilen und über die Anzahl Klicks ihrer Follower Provisionen generieren. Oder sie sind an Unternehmen beteiligt, für deren Finanzprodukte sie werben. Diese Finfluencer verfolgen eher eigene Interessen als die ihrer Follower.

Tipp: Lassen Sie sich nicht auf Experimente ein. Leiten Sie mit einer erfahrenen Fachperson Ihre langfristige Anlagestrategie her und investieren Sie nur in Anlagen, die Sie verstehen und die kostengünstig sind – denn hohe Gebühren sind Rendite-Killer.

Riskante Plattformen

Behörden und die Polizei warnen, dass immer mehr betrügerische Trading-Plattformen auftauchen. Diese werben mit Anlagen, die schnelles Geld und grosse Vermögen versprechen. Das Risiko ist gross, stattdessen sein Geld zu verlieren.

Denn Internet-Kriminelle arbeiten mit gefälschten Portalen, wo die Gewinne und Verluste von Anfang an nur simuliert sind. Das Geld der Nutzerinnen und Nutzer wird nicht für Transaktionen eingesetzt, sondern verschwindet direkt nach der Einzahlung in die Taschen der Betrüger.

Tipp: Prüfen Sie genau, wer hinter einer Plattform steckt, und konsultieren Sie die Warnliste der Finma.

Intransparente Systeme

Zunehmend verbreitet sind auch sogenannte Network-Marketing-Strategien. Dabei geht es nicht nur um den Börsenhandel, sondern auch um das "Spezialwissen" dazu. Dieses vermeintliche Wissen wird dann in Schulungs- und Motivationskursen teuer verkauft.

Achtung: Solche Systeme sind wie eine Pyramide aufgebaut und speisen sich vor allem aus den Beiträgen, die neue Mitglieder einzahlen müssen. Die wenigsten sind finanziell erfolgreich – es profitieren nur diejenigen, die in der Hierarchie des Netzwerks ganz oben stehen.

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