Kadervorsorge

Kadervorsorge selber bestimmen

Ein Einkauf in die Kadervorsorge macht sich bezahlt. Haben Sie das richtige Pensionskassenmodell gewählt?

Portrait von Cyrill Bazzana
Cyrill Bazzana
Pensionskassenspezialist
Aktualisiert am
10. Januar 2023

In der beruflichen Vorsorge wächst der Wunsch nach mehr Freiheit und Mitbestimmung. Häufig sind es Mitarbeitende mit höheren Einkommen, die Einfluss auf die Bewirtschaftung ihres Vorsorgekapitals wünschen. Zudem wollen sie mit Einkäufen Ihre Altersvorsorge verbessern und Steuern sparen. Die meisten Unternehmen führen deshalb einen Kadervorsorgeplan, schöpfen die gesetzlichen Möglichkeiten aber oft nicht aus.

Modern: drei Wahlpläne

Unternehmen können für jede Mitarbeiterkategorie drei Sparpläne mit unterschiedlichen Sparbeiträgen und Leistungen anbieten. So haben die Versicherten zum Beispiel die Wahl, ob sie 18, 22 oder 25 Prozent des versicherten Jahreslohnes sparen wollen. Der Arbeitgeberbeitrag muss in allen drei Plänen gleich hoch sein und mindestens 50 Prozent betragen. Die Leistungen müssen mindestens zwei Drittel des Maximalplans betragen.

Individuelle Anlagestrategie

Eine moderne Kadervorsorge führt für jeden Versicherten ein individuelles Vorsorgedepot. Die Versicherten wählen die Anlagestrategie aufgrund ihrer eigenen Risikofähigkeit aus. Das kann bedeuten, dass sie ihr Guthaben konservativ-zurückhaltend anlegen oder bis zu 85 Prozent in Aktien investieren. Strategieänderungen sind kostenlos und monatlich möglich.

Bis zu einem Vorsorgevermögen von etwa 500'000 Franken stehen BVV2-konforme Anlagestrategien zur Wahl, damit die Anlagen breit diversifiziert sind. Bei grösseren Vorsorgevermögen kann das Depot aus Einzeltiteln bestehen. Der Netto-Anlageerfolg wird den Versicherten gutgeschrieben, und er weiss über seine Anlagen jederzeit genau Bescheid. Im Gegenzug verzichtet er auf eine garantierte Mindestverzinsung. Damit liegen die Chancen und die Risiken beim Versicherten.

Mehr Einkaufsmöglichkeiten

So schaffen Sie zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten:

  • Ein höherer Sparbeitrag vergrössert das Einkaufspotenzial. Die Sparprämien dürfen bis zu 25 Prozent des versicherten AHV-Jahreslohnes betragen. Der versicherte Lohn ist aktuell auf 882'000 Franken begrenzt.
  • Höheres Einkommen führt zu mehr Einkaufspotenzial. Melden Sie der Pensionskasse einen leistungsabhängigen Bonus.
  • Der Sparprozess beginnt im Normalfall mit 25 Jahren. Die Altersgrenze kann herabgesetzt werden, so dass bereits ab 18 Jahren gespart wird. Diese sieben Jahre können vollumfänglich eingekauft werden.

Frühpensionierung vorbereiten

Das richtige Pensionskassenmodell ermöglicht nicht nur Einkäufe bis zur Höhe der reglementarischen Leistungen, sondern auch für die Frühpensionierung. Weil Einkäufe die Steuerlast verringern, leistet der Fiskus einen Beitrag an eine vorzeitige Pensionierung. Die Einzahlungen können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.

Achtung: Ein Einkauf darf in den nächsten drei Jahren nicht in Kapitalform bezogen werden und muss bis Ende Jahr einbezahlt sein, damit er noch in diesem Steuerjahr wirksam ist.