Nein zur BVG-Reform: Das ist jetzt wichtig
Die Pensionskassen bleiben unter Druck. Nach dem Nein der Stimmbevölkerung zur Pensionskassen-Reform wird es noch wichtiger, die Pensionierung gut zu planen und zwischen lebenslanger Rente und der Auszahlung des Kapitals zu entscheiden.
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Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben sich am Sonntag dagegen ausgesprochen, die berufliche Vorsorge anzupassen. Die Reform wollte die zweite Säule an die gestiegene Lebens- und die tiefere Renditeerwartung anpassen – etwa mit einem tieferen Umwandlungssatz im Obligatorium. Zudem wollte sie Teilzeitmitarbeitende und Personen mit tiefem Einkommen besser absichern.
Mit dem Nein zur BVG-Reform bleiben die Pensionskassen unter Druck. Der Mix aus steigender Lebenserwartung, starrem Rentenalter und hohen Renten setzt ihnen zu. Die Folge: Die Pensionskassen werden ihren Umwandlungssatz im Überobligatorium weiterhin viel tiefer ansetzen als im obligatorischen Teil. Und sie müssen auch künftig jedes Jahr Vermögen umverteilen, indem sie Erträge auf Guthaben der Berufstätigen abzwacken, um damit die Renten der Pensionierten zu subventionieren.
Entscheid Rente oder Kapital wird noch wichtiger
Steigt die Lebenserwartung weiter, ist klar, dass die Umwandlungssätze noch mehr sinken und die Renten schrumpfen werden. Die Frage, wie man seine Ersparnisse beziehen soll, wird deshalb noch wichtiger: Ob man sie als Rente, als Kapital oder als Mix aus beidem bezieht, entscheidet über die Lebensqualität nach der Pensionierung – und man kann seinen Entscheid nicht rückgängig machen.
Sowohl der Renten- als auch der Kapitalbezug haben gewichtige Vor- und Nachteile. Man sollte seine Optionen daher sorgfältig abwägen:
- Die Rente ist bis ans Lebensende garantiert. Man muss sich nicht um die Anlage des Geldes kümmern. Wie hoch die Rente ist, hängt vom Umwandlungssatz ab. Und dieser ist bei vielen Pensionskassen auf deutlich unter 6 Prozent gesunken. Auch wird die Rente in den allermeisten Fällen nicht der Teuerung angepasst.
- Wer das Kapital wählt, muss es anlegen und vorsichtig aufbrauchen. Dabei trägt man das Anlagerisiko selbst. Dafür bleibt man finanziell flexibler. In den ersten Jahren nach der Pensionierung kann man sich zum Beispiel ein höheres Einkommen auszahlen oder einmal einen grösseren Betrag abzweigen – etwa um die Hypothek zu senken. Der Vergleich in der Tabelle zeigt: Auch bei tiefer Renditeerwartung ermöglicht ein Kapitalbezug bis zur statistischen Lebenserwartung oft ein höheres Einkommen als ein Rentenbezug.
Gerade Ehepaare sollten sich gut abstimmen. Für viele ist es am besten, wenn sie die Vorteile von Rente und Kapital kombinieren. Dabei sollte derjenige Partner die Rente beziehen, der den höheren Umwandlungssatz bekommt.
Tipp: Lassen Sie genau berechnen, was für Sie besser ist. Der optimale Mix hängt vom gewünschten Lebensstandard, der Steuerlast, der Familien-Konstellation und dem Gesundheitszustand ab. Beeinflusst wird er auch davon, ob man etwas erbt und wie man sein Vermögen aufbrauchen will.
Sie möchten richtig entscheiden zwischen Rente und Kapital? Alle Informationen finden Sie im kostenlosen Merkblatt. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe.